Arbeitslosenzahl steigt in Hamburg leicht an

Die Arbeitslosenzahl ist in Hamburg im Dezember nur leicht gestiegen, auf 67 410 Menschen. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich im Vergleich zum Vormonat von 7,2 auf 7,3 Prozent, so die Agentur für Arbeit. Die Gewerkschaften kündigten für 2012 eine Offensive für „Gute Arbeit“ an.

Die amtliche Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit weist für die drei norddeutschen Bundesländer insgesamt eine steigende Zahl von sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnissen aus: Im September 2011 gab es in Schleswig-Holstein 862.600, in Hamburg 853.600 und in Mecklenburg-Vorpommern 536.300 Beschäftigte.

„Wir dürfen uns von diesen Zahlen nicht blenden lassen“, sagt der Bezirksvorsitzende des DGB Nord, Uwe Polkaehn, „denn diese Zahlen sagen nichts über die Qualität der Arbeitsverhältnisse aus.“

So steigt die Teilzeitarbeit stärker an als die Vollzeitarbeit; die geringfügig entlohnte Beschäftigung entwickelt sich überproportional, viele finden nur in schlechter bezahlter Leiharbeit einen Job und der Niedriglohnsektor weitet sich aus.

„Wir wollen im Neuen Jahr eine Offensive für Gute Arbeit starten. Wir werden den bislang politisch geförderten Niedriglohnsektor stärker angehen, denn langfristig kann die Wettbewerbs- und die Innovationsfähigkeit der Unternehmen nur mit guter Arbeit und mit motivierten und qualifizierten Arbeitnehmern nachhaltig gesichert werden,“ so Uwe Polkaehn. Dem Wildwuchs der prekären Beschäftigungsverhältnisse müsse eine neue Ordnung des Arbeitsmarkts entgegen gesetzt werden.

Um den „Abstieg in Hungerlöhne“ zu unterbinden, setzt sich der DGB Nord u.a. für einen gesetzlichen Mindestlohn von wenigstens 8,50 Euro pro Stunde ein. Zur Verhinderung von Lohn- und Sozialdumping sollen Landes-Tariftreuegesetze bei öffentlicher Auftragsvergabe einen Mindestlohn von 8,50 Euro festlegen. In der Leiharbeit müsse der Grundsatz gelten, gleicher Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort vom ersten Tag an.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.