Altona steht zu Stay Alive

Der Hauptausschuss der Bezirksversammlung Altona hat sich für einen Umzug der Suchtberatungsstelle Stay Alive und des Assessment- und Behandlungscenter des Jugendhilfe e.V. in die Virchowstraße 15 nach Altona-Altstadt ausgesprochen. Die Bürgerinitiative „Unser Altona“ sucht die Ansiedlung zu verhindern – und verbreitet falsche Informationen. Sämtliche Fraktionen in der Bezirksversammlung Altona stehen jedoch zur ihrer sozialen Verantwortung.

Alle politischen Fraktionen in der Bezirksversammlung Altona haben sich für die Ansiedlung der Suchtberatungsstelle mit integriertem Drogenkonsumraum ausgesprochen, um sich der sozialen Verantwortung zu stellen und dem gesetzlichen Anspruch auf Betreuung von Drogensüchtigen nachzukommen. Um den Befürchtungen der Anwohner Rechnung zu tragen, wurde die Ansiedlung an klare Bedingungen geknüpft, darunter bauliche Veränderungen, die Begrenzung der Patientenzahlen sowie einen Runden Tisch.

Die Bürgerinitiative „Unser Altona“ sucht die Ansiedlung zu verhindern. Dabei wird behauptet, eine soziale Integration sei nicht möglich, eine offene Drogenszene – einschließlich Drogenhandels – würde entstehen und Drogendepots eingerichtet.

Eine Analyse des Standortes wurde jedoch vorgenommen. Statt einer offenen Drogenszene wird es Beratung, Ausstiegshilfen, ärztliche Betreuung und Lebenshilfe geben. An den bisherigen Standorten von Stay Alive gibt es keine Beschwerden von Nachbarn, auch nicht von Geschäftsleuten, in ihrem Umfeld ist es nicht zu einer offenen Drogenszene oder Beschaffungskriminalität gekommen.

„Unser Altona“ fügt an, dass es den Verantwortlichen nicht gelingen wird, „illegale Dealergeschäfte und andere Drogendelikte im Umfeld von Konsumräumen zu kontrollieren.“ Der Revierleiter des Polizeikommissariates in der Davidstraße und Sozialarbeiter vor Ort haben diese Behauptungen jedoch nicht bestätigt.

Auch die Behauptung der Bürgerinitiative, mit der Entscheidung für den Standort Virchowstraße wäre das „Thema rasant von den Tischen der Politiker verschwunden“ ist nicht richtig. Alle politischen Parteien in Altona haben sich für einen Runden Tisch und die kontinuierliche Beobachtung der Ansiedlung von Stay Alive ausgesprochen. An dem Runden Tisch sollen ein Amtsvertreter, ein Vertreter der Bezirksversammlung, ein Sachverständiger aus dem Suchtbereich und die Polizei teilnehmen, der Trägerverein Jugendhilfe e.V. und die Anwohner sind herzlich eingeladen teilzunehmen.

Hintergrund:

Die Fraktionsvorsitzenden der CDU, Uwe Szczesny, und der GAL, Gesche Boehlich, sowie der SPD, Thomas Adrian, der FDP, Lorenz Flemming, und von DIE LINKE, Robert Jarowoy, im Hauptausschuss der Altonaer Bezirksversammlung stehen weiterhin zur Ansiedlung von Stay Alive in der Virchowstraße 15 und bekräftigen ihren interfraktionellen Antrag, der mit großer Mehrheit angenommen wurde und der zeigt, dass die Befürchtungen der Anwohner ernst genommen und berücksichtigt werden.

Stay Alive muss aus den bisher genutzten Räumlichkeiten in St. Pauli ausziehen, da diese weder ausreichen noch weiterhin finanzierbar sind. Die Initiative „Unser Altona“ hat die ersten Unterschriften eines Bürgerbegehrens eingereicht und die Sperrfrist erwirkt, so dass mit dem Vollzug des Umzugs derzeit nicht begonnen werden darf.

Gleichzeitig hat sich auch eine andere Anwohnerinitiative für einen Umzug von Stay Alive nach Altona ausgesprochen und vernetzt.

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