Undurchsichtiges Spiel um Nonnenmacher

Er profitiert offenbar vorerst von der geplatzten Hamburger Koalition: HSH-Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher darf die Geschäfte der Bank erst einmal weiterführen. Entschieden werden soll nun erst, wenn klar ist, ob man Nonnenmacher eine grobe Pflichtverletzung nachweisen könne.

Vorgeschlagen hatte dies Aufsichtsratsvorsitzender Hilmar „Peanuts“ Kopper. Die Gesellschafter, Hamburg und Schleswig-Holstein, nahmen an. Der eigentlich für Donnerstag vorgesehene Rauswurf Nonnenmachers ist damit erst einmal vertagt.

Die Entscheidung der HSH Nordbank, Dirk Jens Nonnenmacher weiterhin die Geschäfte der Bank führen zu lassen, ist in der SPD-Bürgerschaftsfraktion auf Kritik gestoßen. Der SPD-Obmann im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss (PUA) HSH Nordbank, Thomas Völsch, kritisierte auch die Entscheidung der CDU, Nonnenmacher nicht – wie für kommenden Freitag geplant – erneut als Zeugen vor den PUA zu laden. Dies hatte Ausschussvorsitzender Krüger (CDU) offenbar ohne Rücksprache mit den anderen Fraktionen entschieden.

„Das ist sehr undurchsichtig, wer hier welches Spiel treibt“, sagte Völsch. HSH-Aufsichtsratschef Hilmar Kopper habe bereits vor Wochen durchblicken lassen, dass ihn die Entscheidungen der Landesregierungen in Kiel und Hamburg nicht sonderlich beeindrucken. „Insbesondere der Hamburger Senat lädt Kopper mit seinem Erscheinungsbild auch dazu ein, ihm auf der Nase herumzutanzen.“

Zuvor hatte die Hamburger Finanzbehörde Medienberichten zufolge erklärt, Nonnenmacher bleibe im Amt – zumindest so lange, bis ihm hieb- und stichfest nachgewiesen werden könne, dass er seine Pflichten bei dem Institut verletzt habe. „Ich erwarte dazu ein schlüssige Erklärung der Hamburger und Kieler Landesregierung, die beide von Herrn Kopper die Entlassung Nonnenmachers gefordert hatten“, sagte Völsch.

Scharfe Kritik äußerte der SPD-Abgeordnete auch an der Entscheidung der CDU, Nonnenmacher nicht erneut – wie ursprünglich geplant – als Zeuge vor dem Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zu vernehmen: „Die CDU will offensichtlich verhindern, dass Nonnenmacher erneut zu problematischen Vorgängen in der Bank befragt wird, die sich zur Zeit der Aufsichtsratsmitglieder Wolfgang Peiner und Michael Freytag (beide CDU) ereignet haben.“

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