Umfrage: GAL schießt nach oben

Daran also hat es bisher gehakt: Kaum hat die GAL die schwargrüne Koalition verlassen, schießt sie in der Gunst der WählerInnen von eben zehn auf 21 % nach oben. Das hat das ZDF-Politbarometer in einer schnellen repräsentativen Umfrage gestern und vorgestern ermittelt.

Insgesamt stehen die Zeichen auf „Abschied“ für die CDU. Während Noch-Bürgermeister Ahlhaus auf 20 % Zustimmung bauen kann, wird sein designierter SPD-Nachfolger Olaf Scholz von 58 % der Hamburger als Regierungschef gewünscht. 59 % möchten ihn als Chef eines rotgrünen Senats, aber immerhin 41 % sähen lieber eine große Koalition.

Wobei der Begriff „groß“ dabei sehr relativ ist: Die CDU würde laut Politbarometer 22 % mit in eine solche Ehe bringen, die GAL aber auch 21 %. Die SPD mit prognostizierten 41 % kann sich den Partner aussuchen. Der Vollständigkeit halber: Die LINKE sieht das Barometer bei 7 %, die FDP bei 4 %.

GAL-Chefin Katharina Fegebank: „Das Umfrageergebnis von 21 Prozent im ZDF-Politbarometer überrascht uns sehr. Nach der schweren Entscheidung vom Wochenende freuen wir uns aber natürlich über diese Momentaufnahme. Die Hamburgerinnen und Hamburger sind erleichtert über das Ende von Schwarz-Grün. Sie wollen einen neuen Senat wählen und honorieren, dass die GAL den Weg dafür freimacht.

Wir wissen, dass eine positive Umfrage noch lange kein tolles Wahlergebnis bedeutet und gehen jetzt mit Volldampf in den Wahlkampf.“

Michael Neumann, SPD: „Wir freuen uns über den Zuspruch. Wir werden alles tun, um dem Vertrauen gerecht zu werden, das die Hamburgerinnen und Hamburger in die SPD haben. Das bedeutet: Wir bleiben auf dem Teppich. Wir werden unseren seriösen Kurs fortsetzen – in Verantwortung für die Stadt. Wir wollen Wahlen gewinnen, nicht Umfragen.“

Dora Heyenn, LINKE: „Dieses Ergebnis zeigt deutlich, dass die LINKE inzwischen eine stabile Stammwählerschaft in Hamburg hat. Wir werden im Wahlkampf das, was wir die ganze Zeit in der Opposition auf die Tagesordnung gesetzt haben, den Menschen in Hamburg als unsere Alternativen vorstellen.

Auch wenn es tatsächlich eine rot-grüne Regierung geben sollte, sind die Probleme der Stadt nicht gelöst, ganz im Gegenteil. Hamburg braucht eine starke LINKE – ob in der Opposition oder in der Regierung. Auffällig ist zudem, dass die Zustimmung zu Rot-Rot-Grün erheblich gewachsen ist.“