In Hamburg gibt es Proteste von Stadtteilinitiativen gegen Mieterhöhungen und die Umwandlung von Miet- in Luxuseigentumswohnungen. Vielen Mietern – vor allem Geringverdienern und Familien mit Kindern – droht die Verdrängung aus Vierteln wie St. Georg, Ottensen, dem Schanzenviertel, St. Pauli und Winterhude. Für Menschen mit geringem Einkommen fehlen in der ganzen Stadt bezahlbare Wohnungen mit ausreichendem Standard. Der Ausstieg der Stadt aus dem Sozialen Wohnungsbau macht sich dramatisch bemerkbar. Beim Bau von Wohnungen sind eindeutig gut verdienende Haushalte die Zielgruppe. Die Planungen der Hafencity verdeutlichen diese Entwicklung in zugespitzter Form. Bezieher von ALG II erhalten Aufforderungen zur Senkung der Mietkosten ohne eine reelle Chance, am Wohnungsmarkt die entsprechend günstigen Wohnungen zu finden. Der Druck führt bei den Betroffenen zu Verzweiflung und Resignation. Welche Erleichterungen werden hier die neuen Mietobergrenzen bringen? Für Obdachlose ist es fast aussichtslos, wieder eine Wohnung zu finden. Niemand will an diese Menschen vermieten.
Wir fragen Hamburger Fachleute: Wo liegen in der Metropole Hamburg die Ziele der Wohnungspolitik? Was kann der Wohnungsmarkt regeln und was nicht? Welche Rolle spielt die Wohnungspolitik in Hamburg? Wie kann eine sozial ausgewogene Wohnraumversorgung sichergestellt werden? Wie will die Wohnungspolitik für einen sozialen Ausgleich am Wohnungsmarkt sorgen? Ist die Beseitigung von Wohnungslosigkeit in der Stadt noch ein Ziel?
Es diskutieren:
Dr. Tobias Behrens, Stattbau Hamburg Stadtentwicklungsgesellschaft mbH
Claudius Lieven, Sprecher für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen der GAL
Jan Quast, Fachpolitscher Sprecher für den Bereich Stadtentwicklung bei der SPD
Jörn Frommann, Fachpolitischer Sprecher für den Bereich Stadtentwicklung bei der CDU
Moderation: Burkhard Plemper, Journalist
Datum: 11.12.07 17:00 Uhr – 18:30 Uhr
Veranstalter: Diakonisches Werk Hamburg
Ort: Dorothee-Sölle-Haus, Königstr. 54, EG Raum 9, 22767 Hamburg
Leitung: Wolfgang Völker