Wenn Olympia, dann nur mit guter Arbeit

Hamburgs Gewerkschaften haben zu einer möglichen Olympiabewerbung Hamburgs für die Spiele 2024 oder 2028 Stellung bezogen.

So solle solch ein Großereignis konsequent unter das Motto „Olympiade der guten Arbeit“ gestellt werden, heißt es in einem Brief von Katja Karger an Senator Michael Neumann, den die DGB-Vorsitzende im Namen aller Hamburger Mitgliedsgewerkschaften geschrieben hat.

„Ohne bereits eine Position zum Für und Wider der Olympischen Spiele in Hamburg zu beziehen“, müsse „die Einhaltung internationaler Mindeststandards für eine menschenwürdige Beschäftigung und die Einhaltung gesetzlicher und tariflicher Standards bei der Durchführung der Spiele“ Bedingung für eine Bewerbung sein, heißt es in dem Brief. Darauf sei bei den Vereinbarungen mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), sowie dem Internationalen Olympischen Komitee (IOC) zu achten.

Konkret müssten Tarifverträge konsequent eingehalten, der dann gültige Mindestlohn ausnahmslos bezahlt werden und Equal Pay für alle Beschäftigten gelten. Voraussetzung dafür sei die Einhaltung von Kernarbeitsnormen, wie sie zum Beispiel die Internationale Arbeitsorganisation (IAO) oder die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) entwickelt hat.

Hamburg würde mit einer „Olympiade der guten Arbeit“ dem guten Beispiel Schwedens und Norwegens folgen. In diesen Ländern hatten zuletzt die Gewerkschaften zusammen mit den jeweiligen olympischen Komitees Vereinbarungen mit ähnlichem Tenor unterschrieben.

Karger: „Es darf nicht sein, dass Großereignisse wie eine Olympiade, aber auch Fußball-Weltmeisterschaften und andere Massenveranstaltungen mit Ausbeutung, Zwangsarbeit und Verstößen gegen die Menschenrechte einher gehen. Der Senat kann ein Zeichen dafür setzen, dass auch sportliche Großereignisse fair, partnerschaftlich und gerecht organisiert werden können und dass die Einhaltung von Arbeitnehmerrechten und Menschenrechten zum Standard gehören.“

Die globalen Sportverbände, wie IOC oder Fifa, rief die Hamburger DGB-Vorsitzende auf, Ausrichterländer in Zukunft auf die Einhaltung von Mindeststandards zu verpflichten.

Alle Hamburgerinnen und Hamburger ermuntert Karger dazu, über den öffentlichen Fragenkatalog des DOSB zu einer möglichen OIympia-Bewerbung Stellung zu beziehen. Über das Stadtportal www.hamburg.de führt ein Link direkt zum Fragenkatalog des DOSB. Noch bis zum 10. August, also Ende dieser Woche, ist die Beteiligung möglich.

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