Mehr Geld für Qualifizierung!

Anlässlich der Arbeitsmarktzahlen sagte Annelie Buntenbach, DGB-Vorstandsmitglied, in Berlin

:

„Der Arbeitsmarkt ist nicht so stabil, wie die aktuellen Arbeitslosenzahlen vermuten lassen. Erhebliche Dynamik gibt es im Dienstleistungsbereich und auch in der Industrie – in mehreren industriellen Sektoren wird inzwischen über Entlassungen verhandelt.

Wichtig ist, dass in dieser Situation das Fachkräftepotential erhalten bleibt und die Beschäftigten nicht in unterqualifizierte oder gar prekäre Arbeit gedrängt werden. Vor allem für Ältere – auch mit einer langjährigen Beschäftigung – ist dieses Risiko deutlich gestiegen. Zeiten von Arbeitslosigkeit in der Übergangsphase müssen genutzt werden, um bestehende Qualifikationsdefizite zu beseitigen. Deswegen fordern wir, das Transfer-Kurzarbeitergeld wieder zu stärken. Die Qualifizierung Arbeitssuchender, die bisher auch aus dem Europäischen Sozialfond finanziert wurde, muss weiterhin öffentlich gefördert werden, notfalls aus Mitteln der Bundesagentur für Arbeit. Hierfür muss der gesetzliche Rahmen geschaffen werden.

Auch Jugendliche nach der Ausbildung benötigen eine ausbildungsgerechte Beschäftigung. Wenn die Übernahme im Ausbildungsbetrieb nicht möglich ist, sollten sich neben der Arbeitsagentur auch die Unternehmen und die Kammern um eine ausbildungsadäquate Beschäftigung kümmern.

Die Arbeitsagenturen und Jobcenter müssen diese Bemühungen vor allem durch gezielte und nachhaltige Weiterbildung von Arbeitslosen unterstützen. Dafür müssen insbesondere im Hartz-IV-Bereich die Mittel aufgestockt werden. Die Rahmenbedingungen bei Weiterbildung sollten verbessert werden, indem Teilnehmer zum Beispiel einen Zuschlag zum Hartz-IV-Regelsatz oder Abschlussprämien erhalten, wenn sie eine Maßnahme erfolgreich abgeschlossen haben. Modellversuche zeigen, dass dies die Erfolge der Weiterbildung spürbar verbessert.“

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