Welcome Center: Unendlich peinlich

Die seit Jahren angekündigte Einrichtung des „Hamburg Welcome Centers“ entwickelt sich zu einer unendlichen Geschichte. Wie der Senat jetzt auf eine Kleine Anfrage der SPD-Abgeordneten Aydan Özoguz zugibt, konnte auch der im Herbst angekündigte Eröffnungstermin 1. Februar 2007 nicht eingehalten werden.

„Die Verzögerung der Eröffnung ist ausschließlich auf Verzögerungen der baulichen Maßnahmen im Rahmen der Umsetzung in der Handelskammer Hamburg zurückzuführen“, rechtfertigt sich der Senat in seiner Antwort. „Es wird jetzt peinlich, Herr Uldall“, kommentiert Özoguz die neue Verzögerung.

Nach Auskunft des Senats sind im Rahmen des Projekts bislang fast 340.000 Euro ausgegeben worden, darunter allein 322.000 Euro für Personalkosten. Die Höhe der Investitionskosten kann der Senat nach eigener Aussage nicht nennen, „da das Welcome Center noch nicht bezogen worden ist“.

Seit Jahren gebe es zum Thema „Welcome Center“ Wortkaskaden des Wirtschaftssenators. Seit Jahren schmücke sich der Senat mit dem Projekt. Bislang habe er außer großen Ankündigungen aber nichts zustande gebracht. „Ich habe mittlerweile große Zweifel, ob die öffentlichen Aussagen des Senats zu diesem Thema ernst gemeint sind“, sagte Özoguz am Donnerstag. Sie bezeichnete die wiederholten Verzögerungen beim Welcome Center als „mittlerweile völlig inakzeptabel“. Sie verwies auf die öffentlichen Aussagen des Wirtschaftssenators zu diesem Thema.

Uldall hatte zuletzt im Dezember 2005 erklärt: „Wir wollen Hamburg mit dem Welcome Center zu einer noch zuwanderungsfreundlicheren Stadt entwickeln. Dazu gehört die gezielte Positionierung und internationale Vermarktung der großen Attraktivität der Hansestadt für Zuwanderer. Städte wie Toronto oder Calgary haben vorgemacht, wie qualifizierte Zuwanderung Motor der wirtschaftlichen Entwicklung sein kann. Langfristig stärken wir mit dem Hamburg Welcome Center unsere Wettbewerbsposition bei der Suche nach den besten und kreativsten Köpfen.“

Bereits am 6. April 2004 hatte der Senator verkündet, Hamburg wolle im internationalen Wettbewerb um hoch qualifizierte Arbeitskräfte frühzeitig die Weichen für einen Erfolg der Hansestadt stellen. Der Senat habe daher die Rahmenkonzeption mit der Einrichtung eines „Welcome Center Hamburg“ beschlossen. Es gehe darum, ein Welcome-Center als Servicestelle für potenzielle Neubürgerinnen und Neubürger, für Zuwanderer und ihre Familien aus dem In- und Ausland einzurichten. Dahinter stehe die Erkenntnis, dass die Hamburger Wirtschaft unter Berücksichtigung der demographischen Entwicklung, der zunehmenden Akademisierung des Arbeitsmarktes und der Wachstumserwartungen der Stadt in bestimmten Beschäftigungszweigen dringend eine qualifizierte Zuwanderung in den Arbeitsmarkt braucht.

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