Neue Streiks im Groß- und Außenhandel

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) rief Beschäftigte des Hamburger Groß- und Außenhandels am Mittag, den 31. Mai zu weiteren Warnstreikstreiks auf. Betroffen sind die Unternehmen METRO Cash & Carry in Niendorf und Harburg, SELGROS Cash & Carry in Oejendorf sowie Johannes J. Matthies GmbH & Co KG am Hellgrundweg in Hamburg.

Hintergrund der Aktionen ist eine Eskalation in der laufenden Tarifrunde für die rund 45 000 Beschäftigten des Hamburger Groß- und Außenhandels. Der Arbeitgeberverband (AGA) hatte in der letzten Tarifverhandlung Mitte Mai unerwartet angekündigt, den Flächentarifvertrag in seiner aktuellen Form nicht mehr zu verhandeln. Stattdessen wolle man unmittelbar ein grundsätzlich neues Tarifmodell einführen. ver.di verhandelt bereits seit Jahren mit den Arbeitgebern über eine Modernisierung des Flächentarifvertrages. Dabei gibt es jedoch nach wie vor inhaltliche Differenzen. So wird von ver.di kritisiert, dass es den Arbeitgebern in den Verhandlungen in erster Linie um die Einsparung von Personalkosten geht. Die Vermischung einer Tarifreform mit der laufenden Tarifrunde lehnt ver.di im Sinne einer Tarifsicherheit für alle Beschäftigten ab.

Dazu Heike Lattekamp, Verhandlungsführerin bei ver.di Hamburg: „Hier läuft ein ganz mieses Manöver der Arbeitgeber. Um ihre Vorstellung eines neues Tarifmodels durchzudrücken, setzt man uns die Pistole auf die Brust und entzieht hunderten von Beschäftigten den Schutz durch ihren Tarifvertrag. Zum ersten Mal in seiner Geschichte steht der Flächentarifvertrag des Hamburger Groß- und Außenhandels auf dem Spiel!“ Lattekamp weiter: „Dieser Erpressungsversuch wird nicht ohne Konsequenzen bleiben. Es fängt an zu brodeln in den Betrieben, denn die Sicherheit durch den Tarifvertrag ist den Beschäftigten wichtig. Jetzt geht´s auf die Straße, bis die Arbeitgeber von ihrem tollkühnen Vorhaben abweichen und sich wieder wie anständige Sozialpartner verhalten.“

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