Was hat der Papst gegen Petersen?

PETERSEN.jpeg Am Wochenende meldeten sich drei Altbürgermeister, heute ein auswärtiger Ex-Minister und – per Foto – Altkanzler Helmut Schmidt zu Wort: Alle outen sich als Petersen-Anhänger. Zwei Dinge sind auffällig: Der Papst hat sich bisher nicht gemeldet, und unter Petersens Anhängern ist keiner, der im wirklichen Leben mit ihm zu tun hat.

Heute vor einem Jahr rumorte es schon einmal kräftig in Hamburgs SPD: Alt-Bürgermeister Henning Voscherau schickte sich an, Mathias Petersen als Kandidat vom Thron zu stoßen. Voscherau warb landauf, landab für sich und erklärte immer wieder, dass er es besser könne als Petersen. Zum allerletzten möglichen Zeitpunkt, nämlich auf dem Landesparteitag der SPD, zog Voscherau schließlich zurück.

Jetzt findet er sich auf der Seite der Petersen-Befürworter wieder. Allerdings, wenn man genau hinsieht, mit halbem Herzen: „Ich sehe keinen besseren Kandidaten“, lässt sich seine Stellungsnahme zusammenfassen. Was aber vielleicht auch daran liegt, dass er seit seinem Rücktritt 1997 einigen Abstand zu den aktuellen Hauptakteuren der Hamburger SPD pflegt.

Seine Kritiker hingegen sind Menschen, die mit Petersen im regelmäßigen Tagesgeschäft zu tun haben: In der Bürgerschaftsfraktion oder im Landesvorstand. Oder als Sprecher von fachpolitischen Arbeitsgemeinschaften, die immer wieder einmal durch populistische, aber wenig durchdachte Äußerungen Petersens brüskiert werden.

Sie, die meist fernab von schlagzeilenträchtigen Ereignissen und außerhalb des Blitzlichtgewitters mühsame Tagespolitik betreiben, dürften vor allem durch öffentliche Äußerungen Petersens schwer verärgert sein: Einigermaßen verächtlich bezeichnete der Landesvorsitzende sie als „die Funktionäre“ oder gar „die Funktionärsklicke“, die gegen ihn sei, während er bei den „einfachen Mitgliedern“ mehrheitlich unterstützt werde. Er habe deshalb einen Mitgliederentscheid nicht zu füchten.

Den muss in Wahrheit niemand fürchten: Was könnte in einer demokratischen Partei demokratischer sein als solch eine Parteivolksabstimmung? Und auch ein knappes Ergebnis wäre kein Schaden, zeigt es doch in Wahrheit nur, dass die SPD über mehrere wählbare Kandidaten verfügt.

Freilich: Eine „Krönungsmesse“ à la Gerhard Schröder ließe sich so nicht feiern. Aber eigentlich galt doch bisher, dass sich Rot und Grün um die Menschen und ihre Probleme in Hamburg kümmern und Schicki und Micki der CDU überlassen. Und das war doch keine schlechte Lösung….

Anke Disse

Ein Gedanke zu „Was hat der Papst gegen Petersen?“

  1. Die große Ablehnung für Petersen ist kein Wunder, wen der sogar potentiellen Unterstützern vor´n Kopp stößt: Als Hersteller der genannen Webseite hatte ich einen Link gesetzt auf die Seite eines SPD-Mitgliedes, wo sehr Interessantes über die Geschichte der SPD in den Elbvororten nachzulesen war. Anstatt sich aber über diese Art der Werbung zu freuen, folgte einige Zeit später ein Schreiben von Herrn Petersen im Namen der SPD Flottbek-Othmarschen wegen angeblicher Verletzung des Urheberrechtes. Na, diesen Link habe ich selbstverständlich schnellstens entfernt und werde auch zukünftig nicht mehr auf irgendwelche Inhalte dieser Partei hinweisen. Da es aber sicherlich auch von öffentlichem Interesse ist, über welche Kompetenzen dieser Herr verfügt und wie er erst Konflikte schafft und wie er dann damit umgeht, ist diese Schreiben auf der genannten Webseite nachzulesen.

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