Warum muss Wirtschaft wachsen?

„Die Wirtschaft muß wachsen!“ Warum? – So lautet das Thema eines Schreibwettbewerbs für Jugendliche und junge Erwachsene. Auslober ist die „Initiative für Natürliche Wirtschaftsordnung“, in Hamburg wird der Wettbewerb vom Verein für die Einführung der Hansemark unterstützt.

Die „Initiative für Natürliche Wirtschaftsordnung“ (INWO e.V.) ist ein gemeinnütziger Verein mit politischem Bildungsauftrag. Ihr Ziel ist es, einer möglichst großen Öffentlichkeit Ideen zur Gestaltung eines gerechten und stabilen Geldsystems und einer gerechten und effizienten Bodenordnung zugänglich zu machen. Diese Ideen sind grundlegend für eine faire, von kapitalistischen Verwerfungen befreite Wirtschaftsordnung – eine FAIRCONOMY. Sie ermöglicht Rahmenbedingungen für ein selbstbestimmtes Leben in Freiheit, Würde und Gerechtigkeit.

Zur Einführung in den Wettbewerb heißt es bei „Hansemark“:

Schulen fehlt das Geld, um dringend benötigtes Lehrpersonal einzustellen. Universitäten
erheben Studiengebühren. Die öffentlichen Haushalte sind pleite. 5 Millionen Menschen
in Deutschland sind arbeitslos. 1,8 Millionen Kinder leben in Armut. Fast jeder zehnte
private Haushalt ist überschuldet.

Von Seiten der Politik und Wissenschaft lautet die Hauptforderung, um diese Missstände
zu beheben: Wirtschaftswachstum! Dabei wird die Wirtschaftsleistung seit 1950 jedes Jahr
gesteigert. Jedes Jahr gibt es mehr Güter in der Bevölkerung zu verteilen. Doch
trotzdem öffnet sich die Schere zwischen Arm und Reich weiterhin.

In den 70er Jahren gab es in Deutschland kaum arbeitslos gemeldete Menschen. Seitdem hat
sich die Wirtschaftsleistung verdoppelt. Doch die Arbeitslosigkeit ist auf offizielle 5
Millionen angestiegen. Anhand dieser Zahlen scheint Wirtschaftswachstum überhaupt nicht
mehr Arbeitsplätze zu schaffen, sondern Massen- arbeitslosigkeit Folge falscher Politik
zu sein.

Oder sind wir vielleicht zu wenig gewachsen? Doch weshalb wachsen, wenn sich der
Lebensstandard auch bei gleichbleibender Wirtschaftsleistung erhöhen lässt? Doch
wieviel Wirtschaftswachstum ist angemessen und wo liegt die Grenze? Von offizieller Seite
scheint es keine zu geben: Sogar in einem Gesetz verpflichtet sich die Bundesregierung
für ein angemessenes Wachstum zu sorgen. Auf der einen Seite wird Materialismus
staatlich verordnet und auf der anderen will sich die Politik verstärkt für den
Umweltschutz einsetzen. Widerspricht sich das nicht?

Es ist offensichtlich, dass Wirtschaftswachstum, das mit erhöhtem Energie- und
Materialverbrauch einhergeht, auf Dauer effizienten Umweltschutz verhindert und ab einem
gewissen Punkt die negativen Begleiterscheinungen, z.B. verseuchte Flüsse, ausgelaugte
Böden und Luftverschmutzung, klar überwiegen werden. Letztendlich ist sogar zu
befürchten, dass ewiges Wirtschaftswachstum in einer begrenzten Welt einen ökologischen
Kollaps herbeiführen wird. Es ist fatal, immer weiter die Auswurfraten der Fabriken zu
steigern und die Senkgruben für den Abfall zu vertiefen. Ab einem gewissen Punkt sollten
wir vermehrt in den immateriellen Bereichen unseres Daseins nach Fortschritt streben.
Doch dies scheint mit den gegenwärtigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen unmöglich:
Denn ein „Nullwachstum“ der Wirtschaft treibt die Gesellschaft in die soziale Krise.“
Warum?

Zeige einen Ausweg aus dieser Zwickmühle und schreibe Deine Version einer Welt, in der
die Wirtschaft wachsen kann, aber nicht muss. Wie gestalten die Menschen ihre Freizeit,
wo arbeiten sie und wie wachsen ihre Kinder auf?

http://www.inwo.de/schreibwettbewerb

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