Warnschuss für Dräger

STUDIUMphotocase.jpegDeutschland braucht im internationalen Vergleich mehr Abiturienten und mehr Studierende, mahnt die OECD. Mit Studienplatzabbau und Zugangserschwernis durch Studiengebühren geht Hamburgs Wissenschaftssenator Dräger derzeit den umgekehrten Weg.

STUDIUMphotocase.jpegMit Blick auf den neusten OECD-Bericht hat die hochschulpolitische Sprecherin der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Barbara Brüning, den Senat zu einem Kurswechsel in der Hochschulpolitik aufgefordert. „Die OECD-Studie ist ein unüberhörbarer Warnschuss. Sie macht deutlich, dass Deutschland im internationalen Vergleich zu wenig Abiturienten und Studierende hat. Auch Hamburg ist in der Pflicht, seinen Teil zur Verbesserung dieses Befundes beizutragen“, sagte Brüning.

Wissenschaftssenator Dräger müsse endlich die Zeichen der Zeit erkennen. Hamburg brauche mehr Studierende – statt Studienplatzabbau und Studiengebühren. Die OECD hatte zuvor eine Studie veröffentlicht, nach der das deutsche Bildungssystem im Vergleich der 30 wichtigsten Industriestaaten immer weiter zurück fällt. Deutschland habe zu wenig Abiturienten und zu wenig Akademiker, so der Befund.

„Sämtliche internationale Experten sind sich einig: Deutschland braucht mehr Studierende. In Hamburg werden jedoch Studienplätze abgebaut und Studiengebühren eingeführt – zwei kontraproduktive Schritte“, sagte Brüning weiter. Senator Dräger hatte erst vor wenigen Tagen im Haushaltsausschuss der Bürgerschaft eingestanden, dass in Hamburg in den vergangenen zwei Jahren 400 Studienplätze abgebaut worden sind – „ein Irrweg angesichts der wachsenden Anforderungen der Wissensgesellschaft, für die laut OECD andere Staaten rechtzeitig durch mehr Studienplätze die Weichen stellen“, so Brüning.

Verschärfend hinzu komme die abschreckende Wirkung von Studiengebühren auf Abiturienten. „Junge Menschen werden sich künftig genau überlegen, ob sie studieren und ihr Berufsleben mit einem Schuldenberg beginnen“, prognostizierte Brüning. „Diese Hürde könnte zwar mit großzügigen Stipendiensystemen und Darlehensmodellen abgemildert werden. Aber bei der Entwicklung solcher Modelle kommt Dräger nicht voran.“ Es sei zu befürchten, dass Hamburg im nationalen und internationalen Maßstab künftig hinterher hinken wird.

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