Wackeliger Ausbildungsrekord

photocaseSCHULE.jpegTausende Jugendliche in Hamburg befinden sich weiterhin in schulischen Warteschleifen, kritisiert der DGB Hamburg. Die aktuellen Zahlen seien kein Grund für Jubel: Noch immer fehlen ungefähr 16.000 „echte“ Ausbildungsplätze.

Um die Probleme auf dem Hamburger Ausbildungsmarkt dauerhaft zu lösen, sind nach Darstellung des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) für 2007 ungefähr 16.000 Ausbildungsplätze notwendig. „An dieser Zielgröße werden sich Politik und Wirtschaft messen lassen müssen“, erklärte Olaf Schwede, Sprecher der Hamburger DGB-Jugend am Donnerstag.

Die am Mittwoch von der Bildungsbehörde veröffentlichte Schulstatistik für das Schuljahr 2006/2007 offenbare die nach wie vor schwierige Lage auf dem Hamburger Ausbildungsmarkt. Sie weise zwar einen Zuwachs von 8,00% oder 860 Stellen im Bereich der dualen Ausbildung aus, hiervon seien jedoch ca. 700 Stellen auf das öffentlich finanzierte Sofortprogramm des Senats zurückzuführen.

„Wenn man das Sofortprogramm des Senats mitrechnet, sind nach der Schulstatistik in Hamburg im Jahr 2006 ganze 160 zusätzliche Ausbildungsplätze geschaffen worden. Für das Jahr 2005 weist die Statistik einen Rückgang von 190 dualen Ausbildungsplätzen aus. Der von den Kammern verkündete Ausbildungsrekord steht damit auf den wackeligen Beinen eines einmaligen Senatssonderprogramms und eines guten Zuwachses auf niedrigem Niveau“, sagte Schwede

Nach wie vor stehen nach Information des DGB den 11.673 Jugendlichen in der dualen Ausbildung 10.262 Jugendliche in den vollzeitschulischen Warteschleifen (Berufsvorbereitung und Berufsfachschule) gegenüber. Schwede: „Die Lage hat sich damit dank des Sofortprogramms des Senat etwas verbessert. Nach wie vor ist damit in Hamburg jedoch von mindestens 5000 fehlenden betrieblichen Ausbildungsplätzen auszugehen. Die Problemlage ist damit nach wie vor unverändert.“

Die DGB-Jugend Hamburg erwarte vom Hamburger Senat, dass er das sinnvolle Sonderprogramm Ausbildung 2007 erneuert und mit den Kammern und Gewerkschaften konstruktive Gespräche über die Einführung einer Landesausbildungsumlage führt.

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