UNO kritisiert deutsches Bildungssystem

photocaseSCHULE.jpegZum Bericht des Sonderberichterstatters Muñoz über das deutsche Bildungswesen vor der UN in Genf erklärt die GAL-Fraktionsvorsitzende Christa Goetsch: „Die Kritik des UN-Sonderberichterstatters trifft auch das Hamburger Schulsystem. Auch hier wird das Menschenrecht auf Bildung verletzt. Muñoz legt den Finger in die größte Wunde des Bildungssystems: die mangelnde Gerechtigkeit.“

Das Schulsystem ist sozial ungerecht und statt auf Integration auf Selektion ausgerichtet. Zwar hat die Enquete-Kommission der Bürgerschaft parteiübergreifend einige wichtige Vorschläge erarbeitet, doch soll mit der Planung eines Zwei-Säulen-Modells ein Grundübel des Systems fortgeschrieben werden. Statt die soziale Spaltung und die ungerechte Verteilung der Chancen mit allen Mitteln zu vermindern, wird es weiter einen Ausleseprozess der Kinder im Alter von zehn Jahren geben.

Kinder aus benachteiligten Familien und Kinder von Einwanderern werden weiter strukturell diskriminiert und ärmere Schüler in großer Zahl in Bildungssackgassen abgedrängt. Besonders schlimm ist die Planung, Kinder mit den schlechtesten Chancen auch weiterhin in eine Dritte Säule der Sonder- bzw. Förderschulen abzuschieben.

„Es ist höchste Zeit, endlich eine neue Unterrichtskultur ohne Abschulung, Ausgrenzung und Beschämung in einer gemeinsamen Schule für alle auf den Weg zu bringen, wie sie die GAL mit ihrem Konzept „9 macht klug“ fordert“, sagt Goetsch Zu dem Konzept gehört auch die stufenweise Auflösung der Förderschulen. Diese Forderung wird auch von den Grünen im Bundestag und in den andern norddeutschen Ländern, aber auch in Bayern, Baden-Württemberg und Sachsen unterstützt.

„Den politisch Verantwortlichen in Hamburg fehlt leider der Mut, die Ungerechtigkeiten des Schulsystems entschieden zu beseitigen. Sie schielen nach dem kurzfristig Machbaren, statt eine nachhaltige Schulentwicklung anzupacken“, so Goetsch.

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