Thema für Schulen: Homosexualität

REGENBOGEN.jpegDie SPD-Bürgerschaftsfraktion hat sich für eine Aufklärungskampagne zugunsten homosexueller Schülerinnen und Schüler stark gemacht. „Wir wollen, dass sich Jugendliche in der Coming-Out-Phase nicht allein gelassen fühlen. Ebenso wichtig ist das Werben für Akzeptanz gegenüber homosexuellen Mitschülerinnen und Mitschülern“, sagte Lutz Kretschmann-Johannsen, Fachsprecher für Lesben und Schwule.

Mit dem Bürgerschaftsantrag „Selbstbewusst anders – Informations- und Aufklärungskampagne über Homosexualität an Hamburger Schulen“ setze die SPD-Bürgerschaftsfraktion ein deutliches Zeichen: „Wir wollen diesen Menschen helfen.“

Kretschmann-Johannsen verwies auf positive Erfahrungen in München. Dort werde im Rahmen der Aufklärungskampagne jungen Leute geholfen und gleichzeitig für ein tolerantes und verständnisvolles Umfeld geworben. „Wir sehen die Lebenswirklichkeit in unserer Stadt an. Der CDU-Senat täte gut daran, endlich einen Sprung nach vorn zu tun. Wir wollen nicht, dass der Satz vom toleranten Hamburg eine Worthülse im Repertoire des Bürgermeisters bleibt, “ sagte Kretschmann-Johannsen.

Der SPD-Schulpolitiker Wilfried Buss verwies auf eine Studie der Berliner Senatsverwaltung. Sie besagt, dass homosexuelle Jugendliche viermal stärker suizidgefährdet sind als heterosexuelle junge Menschen. Eine 2003 durchgeführte Untersuchung in München sei zu dem Ergebnis gekommen, dass „Lesben und Schwule aufgrund ihrer Homosexualität in hohem Maße von Ausgrenzung, Benachteiligung und Gewalt betroffen sind. Dies ändert sich auch in den jüngeren Altersgruppen nicht wesentlich“.

Buss sagte, das Bekenntnis zur eigenen Homosexualität sei an der Schule und im Freundeskreis deshalb oft unvorstellbar, weil die damit verbundenen Risiken viel zu hoch sind. Buss nannte Verlust von Freunden, Einsamkeit und Ausgrenzung. „Die von uns geforderte und in München bereits erfolgreiche Aufklärungskampagne kann dabei helfen, das Klima im Klassenzimmer, auf Schulhöfen und darüber hinaus toleranter zu gestalten“, sagte der SPD-Abgeordnete. Es sei „schwer bedauerlich“, dass die 2003 erschienene Handreichung zum Thema Homosexualität in den Regalen der Bildungsbehörde verstaube, statt in den Klassen diskutiert und bearbeitet zu werden.

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