Tarifabschluss: Mehr Geld für AWO-Beschäftigte

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat sich mit der AWO auf einen neuen Tarifvertrag für die 550 Beschäftigen im AWO-Landesverband
Hamburg geeinigt. Nach rund 18 Monaten Verhandlungen erhalten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nun zwischen sechs und acht Prozent mehr Lohn. Außerdem wurde für Auszubildende eine Jahresssonderzahlung vereinbart. Bei der AWO beschäftigte Mütter und Väter in der Elternzeit können zudem künftig an Qualifizierungsmaßnahmen teilzunehmen, um nicht den fachlichen Anschluss zu verlieren.

ver.di-Verhandlungsführerin Angelika Detsch: „Mit der angekündigten Lohnsteigerung werden die Beschäftigten die längst überfällige Aufwertung ihrer Arbeit erfahren. Der AWO-Landesverband erweist sich mit dem Tarifabschluss als berechenbarer und attraktiver Arbeitgeber, der Sozialpartnerschaft lebt und dafür bewusst den Konkurrenznachteil tariflich abgesicherter Löhne und Gehälter in Kauf nimmt.“

AWO-Landesgeschäftsführer Claus Gotha: „Wir freuen uns über die Einigung – steigende Anforderungen an die soziale, pädagogische und erzieherischen Arbeit müssen sich auch beim Lohn niederschlagen. Wir möchten mit diesem Abschluss dazu beitragen, dass der gesamte Berufszweig den Stellenwert bekommt, den er verdient hat.“

Deutlich wurde in den Verhandlungen, dass die Refinanzierung sozialer Dienstleistungen – insbesondere in der Kinder- und Jugendarbeit – nicht ausreicht. Detsch und Gotha appellieren angesichts der laufenden Gespräche der Sozialbehörde mit den Trägern von Einrichtungen über den Haushalt für soziale Dienstleistungen gemeinsam an den zuständigen Senator: “Ein Tariflohn darf kein Konkurrenznachteil sein – gute Arbeit braucht guten Lohn. Beschäftigte, Träger, aber auch die Eltern wollen gute Qualität zu fairen Preisen. Die gibt es aber nicht zum Nulltarif.“

Die Arbeiterwohlfahrt (AWO) gehört zu den großen Wohlfahrtsverbänden in Deutschland. In Hamburg ist die AWO mit 4.000 Mitgliedern und über 100 Einrichtungen als Anbieter vieler sozialer Dienstleistungen tätig: in den Bereichen Kinder und Jugend, Erholung und Gesundheit, in der Seniorenhilfe
und in Aktivtreffs, Pflegeeinrichtungen, Sozialstationen, in der Eingliederungshilfe sowie in Beschäftigungs-Services. Die Arbeit finanziert sich aus Dienstleistungsentgelten, Mitgliedsbeiträgen und Spenden.

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