Stephan Reinhardt liest aus „Verrat der Intellektuellen“

Stephan Reinhardt liest aus „Verrat der Intellektuellen“
– Schleifspuren durch die Republik – (Essays, Oktober Verlag)

Sonntag, 17. Mai, TeaTimeLesung 17.30 Uhr
Literaturhaus, Schwanenwik 38

Nach Sartres Definition analysiert, hinterfragt und kritisiert der Intellektuelle in öffentlichen Auseinandersetzungen und Diskursen gesellschaftliche Vorgänge, um deren Entwicklung zu beeinflussen. Dabei sei er nicht an einen politischen oder moralischen Standort gebunden. In seinem neuen Buch dokumentiert Stephan Reinhardt den vielfältigen Verrat von Intellektuellen im 20. Jahrhundert und versucht dabei zu klären, was ein Intellektueller ist, was er sein könnte, was man von ihm erhoffen kann und was nicht. Urteilsfähige BürgerInnen, schreibt er, sind Seismographen der Demokratie, Intellektuelle keine Lautsprecher der jeweils herrschenden Macht. „Deutschland ist frei von Intellektuellen“, meint Sibylle Berg, „und schwebt unbehelligt vom Einfluss jeglicher visionärer Gedanken in einem bräsigen Mediennebel.“
Stephan Reinhardt, geb. 1940, studierte Germanistik, Philosophie und Geschichte an der FU Berlin und promovierte mit einer Arbeit über Robert Musils „Mann ohne Eigenschaften“. Er veröffentlichte u. a. Essays und zahlreiche Features zu Literatur und Politik für den SWR, den WDR und den Hessischen Rundfunk sowie eine Biographie über Alfred Andersch. Er war Herausgeber der ersten „text + kritik – Hefte über Wolfgang Koeppen und Elias Canetti. In den letzten 40 Jahren hat er das deutsche literarische Feuilleton mitgeprägt, u. a. als langjähriges Mitglied der SWR-Bestenliste. Er schrieb u. a. für die SZ, FR und Deutschlandradio.
Hermann Peter Piwitt moderiert

Ein Gedanke zu „Stephan Reinhardt liest aus „Verrat der Intellektuellen““

  1. Ich habe den Essay gelesen spannend wie einen Krimi. Unsere „geistige Elite“ zeigt Reinhardt als Zeugen, die nicht aussagen, was sie an antirepublikanischen Umtrieben sehen, sehen müßten,oder sogar als Brandstifter zurück zu nationalistischem Chauvinismus. Und auch die Räuber am öffentlichen Gut und deren Helfer nennt er beim Namen, die da die Globalisierung hin zum „Darwinismus der einfältigsten Sorte“ betreiben. Danke Herr Reinhardt

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