Software-Chaos – Studenten zahlen dafür

FERNSEHER.jpegDass neue Software ohne vernünftigen Probelauf manchmal zu Chaos führt, ist nicht neu. Neu ist, dass Wissenschaftssenator Dräger die neue Uni-Software STiNE vor der Anschaffung nicht richtig testen ließ. Ebenfalls neu: Die Software bezahlen die Studierenden selbst – mit ihren Studiengebühren.

FERNSEHER.jpegAus der Antwort des Senats auf eine Kleine Anfrage (Drucksache 18/5122) der wissenschaftspolitischen Sprecherin der GAL-Fraktion, Dr. Heike Opitz, über die Missstände bei der Einführung der neuen Software STiNE und turnitin an der Universität geht hervor, dass die Kosten in Höhe von 1,8 Mio € für das Programm STiNE zur Hälfte von der BWF und der Universität finanziert werden.

Die Behauptung aus der Senatsantwort, dass die Probleme mit STiNE zum 13.10.2006 behoben worden seien, ist schlicht falsch; noch immer kommt es zu erheblichen Problemen bei der Benutzung das Programm. Dazu Opitz: „Hier scheint die linke Hand nicht zu wissen, was die rechte tut. Trotz der hälftigen Beteiligung an STiNE kontrolliert der Senator die Einführung der neuen Software nicht und scheint nichts über die Missstände an der Uni zu wissen. Ist dass die Exzellenz, die sich Senator Dräger vorstellt?“

Auch scheint es keine ausreichende Prüfung der Software STiNE vor der Einführung gegeben zu haben. Opitz führt dies auf die vielfältigen Umgestaltungen an der Universität zurück, die keine Zeit zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit der neuen Strukturen lasse. Opitz: „Senator Dräger verursacht durch seine Politik viele Baustellen an der Universität, aber keine wird fertig gestellt. Das ist eine der Ursachen für das Chaos bei der Einführung von STiNE.“

Aus der Antwort geht des Weiteren hervor, dass zukünftig die laufenden Kosten für die Verwaltungssoftware STiNE durch Studiengebühren finanziert werden sollen.

Opitz: „Es ist völlig inakzeptabel, dass eine Verwaltungssoftware aus Studiengebühren gezahlt werden soll. Die simple Verwaltung von Lehrveranstaltungen, Studienverläufen und ähnlichem ist originäre Aufgabe der Hochschule und stellt keine Verbesserung der Studienbedingungen dar. Das heißt also, dass entgegen den Versprechen des Senators die Studiengebühren für allgemeine Hochschulausgaben benutzt werden.“

Auch die Antworten zu der Plagiatsoftware turnitin stellen Opitz nicht zufrieden. Zwar sieht sie die Notwendigkeit einer Plagiatsprüfung durch die Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Die dürfe aber nicht zu Lasten des Datenschutzes und der Urheberrechte der Studierenden geschehen.

Opitz: „Die Universität muss mit Hilfe des Datenschutzbeauftragten sicherstellen, dass Datenschutz und Urheberrechte der Studierenden durch turnitin nicht verletzt werden. Dazu müssen die Studierenden ausreichend über ihre Rechte belehrt und die freiwillige Datenabgabe muss sichergestellt werden.“

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