Senat: Einhaltung der Menschenrechte anmahnen!

Morgen besucht der Metropolit der russisch-orthodoxen Kirche Kirill Hamburg. In Gegenwart von Bürgermeister von Beust wird er die Gnadenkirche als russisch-orthodoxe Kirche weihen. Kirill gehört zu den Kräften, die in Russland entschieden gegen Homosexuelle hetzen.

Der Kölner Stadt-Anzeiger meldete am 30. Mai 2006: „Nicht nur Neofaschisten, auch die erstarkende orthodoxe Kirche tritt dezidiert schwulenfeindlich auf. Metropolit Kirill, der Außenminister der Orthodoxen Kirche, wetterte erst Anfang April gegen „Heiligenschändung, Abtreibung, Homosexualität, Euthanasie“ und andere Abartigkeiten, „die oft als ein Menschenrecht verteidigt werden.“

Welt online berichtet heute unter der Überschrift „Orthodoxe Kirche hetzt gegen Homosexuelle“: „Russland, so der für die Außenbeziehungen der russisch-orthodoxen Kirche zuständige Metropolit Kirill, befinde sich gegenwärtig an einem sehr gefährlichen Punkt seiner Entwicklung. Das liberale System, das er im gegenwärtigen Russland ausgemacht haben will, erlaube es jenen, die lediglich ihren Instinkten folgten, „ihre Sündhaftigkeit zu demonstrieren“ und zu behaupten, es handele sich um die Freiheit der Wahl. Aber, warnte Kirill wortgewaltig, wenn die Grenze zwischen Gut und Böse – also zwischen Heterosexualität und Homosexualität – verschwindet, „dann öffnen wir dem Antichristen die Tür. Die Tür öffnet sich bereits.“

Dazu Farid Müller, Sprecher für Schwulen- und Lesbenpolitik der GAL-Fraktion: „Diese Äußerungen dürfen nicht unkommentiert bleiben. Ich fordere den Ersten Bürgermeister auf, dem Metropoliten unmissverständlich klarzumachen, dass derartige Äußerungen in Hamburg nicht akzeptiert werden. Zur Not muss der Erste Bürgermeister seine Teilnahme an der Kirchenweihe absagen.“

Müller erinnert daran, dass die russisch-orthodoxe Kirche eine der treibenden Kräfte hinter den Ausschreitungen gegen Homosexuelle, unter anderem gegen den Bundestagsabgeordneten Volker Beck, war.

Müller: „Die russisch-orthodoxe Kirche vergiftet das gesellschaftliche Klima, schürt Hass gegen eine Minderheit und trägt zur Entdemokratisierung Russlands bei. In Deutschland würden die Äußerungen von Metropolit Kirill als Volksverhetzung verfolgt. Hier sind klare Worte dringend geboten.“

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