Schwarzwald liegt in Dänemark

Oft ist es reine Phantasie, was da auf den Lebensmitteln steht: Wo „Schwarzwald“ draufsteht kann zum Beispiel Dänemark drin sein, hat die Verbraucherzentrale festgestellt. Sie gibt Ratschläge im Geografie-Wirrwar.

Zwei von drei Verbrauchern wollen Umfragen zufolge beim Einkauf von Lebensmitteln etwas über deren Herkunft erfahren. Doch sie finden zumeist keine Antwort. Herkunftsangaben auf Lebensmitteln sind häufig missverständlich, unvollständig oder fehlen ganz. Das hat die Verbraucherzentrale festgestellt. Sie nennt Beispiele:

• Schwarzwälder Schinken muss nicht aus dem Schwarzwald kommen. Die Schweine können aus Dänemark stammen, die Schinken werden nur zum Räuchern in den Schwarzwald gefahren.

• Reis finden die Verbraucher fast nur ohne Herkunftsangabe. Er kann aus den USA stammen. Dort können viele Reissorten mit gentechnisch verändertem Reis verunreinigt sein.

• Produkte der Marke „Erlenhof“ stammen nicht – wie der Name nahe legt – von einem bestimmten Hof in Deutschland, sondern es handelt sich um eine Eigenmarke des REWE-Handelsunternehmens, unter der Lebensmittel aus aller Welt vermarktet werden.

„Wir nehmen nicht länger hin, dass den Verbrauchern vollständige und klare Informationen zur Herkunft von Lebensmitteln vorenthalten werden“, sagt Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. Die Verbraucherzentralen starten jetzt eine bundesweite Kampagne. Sie fordern die Konsumenten auf, sich an einer Umfrage zur Herkunftskennzeichnung zu beteiligen. „Wo kommt unser Essen her? Wir vermuten: Verbraucher wollen das wissen“, so Valet.

Aus der Umfrage:

• Sind die derzeitigen Angaben zum Hersteller ausreichend?

• Bei welchen Lebensmitteln sind Herkunftsangaben besonders wichtig?

• Ist bei der Kaufentscheidung die Herkunft der Hauptzutaten, etwa der Erdbeeren in der Konfitüre oder der Milch im Jogurt, von Bedeutung?

Vom 9. Januar bis 31. März 2007 können sich Verbraucher unter www.vzhh.de oder mit dem Faltblatt „Die Ausweise bitte! Lebensmittel aus aller Welt – Kennzeichnung lückenhaft und missverständlich“, das im Infozentrum der Verbraucherzentrale (Mo – Fr 10 – 18 Uhr) kostenlos erhältlich ist, an der Umfrage beteiligen.

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