Not in our name: Auf die Bühne, Senatoren!

ver.di-Landeschef Wolfgang Rose fordert den Senat auf, das Künstler-Manifest „Not in our name, Marke Hamburg“ auf die Tagesordnung einer Senatssitzung zu setzen: „Zahlreiche Künstler warnen in einem be-achtenswerten Manifest vor einer Totalkommerzialisierung der Stadt und ihrer kulturellen und quartiersbezogenen Vielfalt. Diese Protestnote ist ein Aufschrei, den man im Rathaus und auch anderswo in Hamburg nicht überhören sollte.“

Rose weiter: „Der Vorwurf lautet: Der Senat missbraucht die Künstlern als Standortfaktoren. Er vermarktet die Kreativität der Szene in der Stadt und verringert zugleich den Raum für die Arbeit von Künstlern und Initiativen. Dieser Vorwurf wiegt schwer und bedarf einer Reaktion der Regierung.“

Rose sagte, er teile die Haltung der Künstler, dass das kulturelle Schaffen nicht zur Marketing-Kategorie herabgewürdigt werden dürfe: „Hamburg ist keine Marke, der sich alles unterzuordnen hat. Und wer sich der Künstler rühmt, darf nicht so versessen an megateuren Leuchttürmen wie der Elbphilharmonie bauen, während gleichzeitig das Leben unten, in den Stadtteilen und auf den kreativen Plätzen, immer schwieriger gemacht wird. Bezahlbarer Wohnraum in citynahen Gebieten wird immer seltener, das Leben wird für viele immer teurer, der Spardruck auch auf die Kultur vor Ort wächst. Bezahlbare Probenräume, Ateliers, Studios und Auftrittsorte sind Mangelware. Und ich verstehe sehr gut, dass die Künstler nicht Reklamefiguren und Standortfaktoren in einer durchsichtigen Eventstrategie des Senats sein wollen, sondern Freiräume fordern, Gegenentwürfe und Utopien in die Stadt stellen wollen. “

Als Gewerkschafter könne er die folgende Aussage des Künstler-Manifestes nur unterstreichen: ‚Eine Stadt ist keine Marke. Eine Stadt ist auch kein Unternehmen. Eine Stadt ist ein Gemeinwesen. Wir stellen die soziale Frage.‘ Rose: „Ich vermisse auch ein inhaltliches Wort der sonst so gesprächigen Kultursenatorin und des schnappschussverwöhnten Bürgermeisters zum Manifest „Not in our name“, sagte Rose: „Wenn Künstler auf so breiter Front Nein sagen zur Politik des Senats, dürfen sich Hamburgs Regenten nicht unter Kopfhörern verstecken. Auf die Bühne, Senatoren!“

Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di vertritt die Interessen zahlreicher Künstler und Kreativer in Hamburg. Im ver.di-Fachbereich Medien werden Beschäftigte in Verlagen und Agenturen, Filmproduktionen, Theatern, Kunst und Kultur, Kino, privaten und öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten vertreten.

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