Mitte-Bezirksamtsleiter Markus Schreiber (SPD) hat am 2. September zwei Häuser im Gängeviertel, die Fabrik und die Druckerei, aus Sicherheitsgründen geschlossen. Die Initiative Komm in die Gänge / Gängeviertel e.V. übt daran in einem offenen Brief scharfe Kritik und kündigt, dass die Häuser zum des offenen Denkmals offen sein werden. Norbert Hackbusch, kulturpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, zweifelt an den Sicherheitsbedenken und erklärt ausdrücklich seine Unterstützung für das Gängeviertel.
Gängeviertel
Gängeviertel: Lass stecken, Esso!
Seit Montag ist Esso Nachbar der Künstler im Gängeviertel. Kaum eingezogen, beschwerte sich der Ölkonzern bei der Wirtschaftsbehörde über die „Zustände“ im Viertel. „Brandgefahr“ gehe von herumliegenden Gegenständen und Wohnmobilen aus, wie heute im Hamburger Abendblatt zu lesen war. Kiopfschütteln bei der GAL.
„Gängeviertel – Geschenk an die Stadt“
Bis Ende März wollten sich die Stadt und die Initiative „Komm in die Gänge“ Zeit lassen, über eine gemeinsame Lösung für das Gängeviertel zu beraten. Noch dauern die Verhandlungen an. Allein die Initiative hat darüber informiert,was sie vorhat.
Gängeviertel – hat der Senat aus Fehlern gelernt?
SPD-Stadtentwicklungsexperte Andy Grote hat den CDU-GAL-Senat davor gewarnt, mit einer neuen Investorenlösung für das historische Gängeviertel alte Fehler zu wiederholen. Angesichts der aktuellen Berichterstattung über das Gängeviertel äußerte sich Grote enttäuscht darüber, dass der Senat offenbar weiter an einer privaten Investorenoption arbeitet. „Mit Blick auf die letzten Monate stellt sich die Frage, ob der Senat aus seinen Fehlern der Vergangenheit gelernt hat“, sagte Grote.
Chance für die Gänge – was wird aus Frappant?
Dass es jetzt neue Chancen für das Gängeviertel gibt, ist gut, sagt die LINKE, fragt aber kritisch: „Und was wird aus dem Frappant in Altona?“
Senat ist in die Gänge gekommen
Geeinigt: Die Stadt kauft das Gängeviertel zurück. 2,8 Millionen Euro bekommt der niederländische Investor, und mit der Künstlerinitiative „Komm in die Gänge“ wird über eine neue Nutzungsvereinbarung geredet.
Gängeviertel: Aus Fehlern lernen
Im Gängeviertel muss der Senat seine „zurückgekaufte Handlungsfähigkeit nutzen“, sagt SPD-Stadtplanungssprecher Andy Grote, und Kulturfachsprecherin Christel Oldenburg apelliert, auf das Handlungskonzept der Künstlerinitiative einzugehen. LINKE-Kultursprecher Norbert Hackbusch formuliert anders, meint aber wohl das gleiche: der Senat möge seine „profitorientierte Kahlschlagpolitik beenden und das Nutzungskonzept der Künstler umsetzen“
Heute: Es regnet Kaviar am Mönckebrunnen
Der Hinweis kommt spät, aber vielleicht sind hh-heute-LeserInnen ja spontan: Heute um 18 Uhr laden die Initiativen „Komm in die Gänge“ und „Es regnet Kaviar“ zur Kundgebung am Mönckebrunnen. Wer kann und mag, bringe rote Laternen mit, bitten die Veranstalter-Initiativen.
Kulturstreit geht in die nächste Runde
Was mit einer friedlich-fröhlichen Besetzung der Häuser im Gängeviertel begann, wächst sich langsam zu einem handfesten Kulturkampf aus. Besonders am Selbstverständnis der GAL, die sich gern als Hüterin des kreativen Hamburg geriert, kratzt die Auseinandersetzung. Die SPD geht das Problem mehr unter stadtplanerischen Gesichtspunkten an, die LINKE setzt sich mit dem Selbstverständnis der Künstler auseinander – und vermutlich werden wir alle Mittwoch in der Aktuellen Stunde der Bürgerschaft hören und sehen, wie man eigentlich nicht mit dem Thema umgehen sollte: Mit Schuldzuweisungen und ohne Lösungsvorschläge.
Not in our name: Auf die Bühne, Senatoren!
ver.di-Landeschef Wolfgang Rose fordert den Senat auf, das Künstler-Manifest „Not in our name, Marke Hamburg“ auf die Tagesordnung einer Senatssitzung zu setzen: „Zahlreiche Künstler warnen in einem be-achtenswerten Manifest vor einer Totalkommerzialisierung der Stadt und ihrer kulturellen und quartiersbezogenen Vielfalt. Diese Protestnote ist ein Aufschrei, den man im Rathaus und auch anderswo in Hamburg nicht überhören sollte.“