Neuer Sozialmonitoring-Bericht veröffentlicht

„Erste positive Entwicklungstendenzen“ sind erkennbar: Der neue Sozialmonitor-Bericht der Stadtentwicklungsbehörde benennt aber auch „Gebiete mit zu vermutenden Handlungsbedarfen“, insbesondere im Hamburger Süden und Osten (Harburg, Neuwiedenthal, Neugraben, Billstedt, Neuallermöhe, Jenfeld), auf den Elbinseln (Veddel, Wilhelmsburg), in zentralen Stadtteilen (St. Pauli, Altona-Altstadt, Altona-Nord) sowie in den Großsiedlungen Osdorfer Born und Steilshoop.

Die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt gibt zum zweiten Mal einen Sozialmonitoring-Bericht heraus. Erstmalig können die vorliegenden Ergebnisse zu soziostrukturellen Problemlagen nun im Zeitverlauf betrachtet werden. Im Vergleich zum Vorjahr sind leichte positive Entwicklungstendenzen erkennbar.

Senatorin für Stadtentwicklung und Umwelt Jutta Blankau: „Das Sozialmonitoring erlaubt ein frühzeitiges Erkennen von Nachbarschaften mit sich abzeichnenden Problemlagen. Wir können so genau erkennen, wo sich kritische Entwicklungen in den Stadtteilen abzeichnen, denen wir – unterstützt durch städtebauliche Förderinstrumente – gezielt begegnen können.“

2011 wurden weniger Gebiete als noch in 2010 als „statusniedrig“, deutlich mehr Gebiete bei der Dynamik als „positiv“ bewertet. Für eine zuverlässige Aussage über Entwicklungstendenzen ist der bisher betrachtete Zeitraum jedoch zu kurz. Mit der kontinuierlichen Anwendung des Sozialmonitorings werden in den folgenden Jahren aussagekräftigere Ergebnisse erwartet.

Generell zeigt sich, dass Gebiete mit zu vermutenden Handlungsbedarfen insbesondere im Hamburger Süden und Osten (Harburg, Neuwiedenthal, Neugraben, Billstedt, Neuallermöhe, Jenfeld), auf den Elbinseln (Veddel, Wilhelmsburg), in zentralen Stadtteilen (St. Pauli, Altona-Altstadt, Altona-Nord) sowie in den Großsiedlungen Osdorfer Born und Steilshoop liegen. Die meisten dieser Gebiete sind Fördergebiete der Integrierten Stadtteilentwicklung und werden in ihrer Entwicklung bereits durch die Programme der Städtebauförderung unterstützt.

Der Nutzen des Sozialmonitorings zeigt sich auf verschiedenen Ebenen: Zum einen schafft es eine transparente Grundlage für die besondere Förderung bestimmter Stadtteile. Zum anderen zeigt das Kartenwerk zum Sozialmonitoring, dass auch der komplexe Sachverhalt der sozialen Ungleichheit in der Stadt anschaulich dargestellt werden kann. Darüber hinaus dienen die Daten und Analysen als Basis und Orientierung für die sozialraumorientierten Aufgaben und Programme der Fachbehörden und Bezirksämter.

Hintergrund: Sozialmonitoring – Methodik

Das Sozialmonitoring ist ein kleinräumiges, datengestütztes Stadtbeobachtungssystem. Räumliche Basis bilden 831 Statistische Gebiete. Statistische Gebiete sind kleinräumige Gebietseinheiten mit durchschnittlich ca. 2.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Sie sind nach städtebaulichen und sozialstrukturellen Homogenitätskriterien im Anschluss an die Volkszählung 1987 gebildet worden und lassen sich zu Stadtteilen aggregieren. In die Untersuchung fließen aus methodischen Gründen nur Statistische Gebiete mit mehr als 300 Einwohnerinnen und Einwohner ein.

Im Sozialmonitoring werden sieben sogenannte „Aufmerksamkeitsindikatoren“ betrachtet. Diese werden jeweils unter dem Gesichtspunkt des Status Quo und der Entwicklung in den vergangenen drei Jahren untersucht. Die Indikatoren werden mit Hilfe eines statistischen Berechnungsverfahrens zu einem „Statusindex“ sowie einem „Dynamikindex“ zusammengefasst. Es werden vier Status- und drei Dynamikklassen unterschieden („hoch“, „mittel“, „niedrig“, „sehr niedrig“ bzw. „positiv“, „stabil“, „negativ“). Im Ergebnis kann jedem betrachteten Gebiet eine Status- und eine Dynamikklasse zugewiesen werden. Diese werden kombiniert (gekreuzt) ausgewertet und in einer Karte „Gesamtindex“ wiedergegeben.

Der Sozialmonitoring-Bericht 2011 sowie weitere Karten und Informationen sind unter http://www.hamburg.de/sozialmonitoring abrufbar.

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