Für die 150.000 Beschäftigten der norddeutschen Metall- und Elektroindustrie wird der in der vergangenen Woche in Baden-Württemberg erzielte Tarifabschluss übernommen. Darauf einigten sich die IG Metall Küste und der Arbeitgeberverband NORDMETALL am Nachmittag in ihrer vierten Verhandlungsrunde in Hamburg.
Die Einkommen steigen in zwei Stufen um insgesamt 4,2 Prozent. Außerdem gibt es Einmalzahlungen von 510 sowie 122 Euro. „Uns ist in einer außerordentlich schwierigen Zeit ein akzeptabler Kompromiss gelungen“, sagte Jutta Blankau, Bezirksleiterin der IG Metall Küste nach. „Nach den massiven Warnstreiks haben die Arbeitgeber ihr Angebot mehr als verdoppelt. Das ist der Erfolg der Kolleginnen und Kollegen, die sich an den Protesten in den vergangenen Wochen beteiligt haben.“
Die Tarifkommission im Bezirk Küste wird morgen, Mittwoch, abschließend über das Verhandlungsergebnis beraten.
Das Verhandlungsergebnis im Einzelnen:
* Im Dezember 2008 werden 510 Euro als Einmalbetrag für die drei Monate November und Dezember 2008 sowie Januar 2009 gezahlt. Die Auszahlung kann durch freiwillige Vereinbarung der Betriebsparteien auf Januar 2009 verschoben werden.
* Die Löhne und Gehälter steigen um insgesamt 4,2 Prozent – um 2,1 Prozent am 1. Februar 2009 und um weitere 2,1 Prozent am 1. Mai 2009. Die zweite Tariferhöhung kann bei wirtschaftlich schwieriger Situation des Betriebes durch freiwillige Betriebsvereinbarung bis zum 30. November 2009 verschoben werden.
* Im September 2009 wird ein weiterer Einmalbetrag in Höhe von 122 Euro gezahlt. Wird die Tabellenerhöhung im Mai verschoben, wird diese Einmalzahlung entsprechend gekürzt.
* Ab 1. Januar 2010 gibt es monatlich weitere 0,4 Prozent eines individuellen, regelmäßigen Monatsentgelts. Dieses wird nicht ausgezahlt, sondern zur Kompensation der Kosten der Altersteilzeit verwendet (wie im Abschluss Altersteilzeit vereinbart)
* Die Ausbildungsvergütungen steigen schon zum 1. Februar 2009 auf Basis der 4,2prozentigen Tariferhöhung. Darüber hinaus bekommen die Auszubildenden im Dezember 2008 eine Einmalzahlung von 81 Euro und im September 2009 eine weitere Einmalzahlung von 32 Euro.
* Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 18 Monaten bis Ende April 2010.
Der Abschluß liegt weit unter der Inflationsrate. Es ist richtig schön zu sehen, wie hier Prozentzahlen willkürlich aufaddiert werden, um ein möglichst gutes Ergebnis erscheinen zu lassen. Wenn man die Zahlen aber auseinanderrechnet und mit der Inflation vergleicht, kommt man darauf, daß die Reallöhne hier durchschnittlich um 1% sinken.
Danke