Nach Gen-Reis jetzt Gen-Raps

RAPS.jpegDie amerikanischen Reistüten sind noch nicht einmal aus den Supermarktregalen entfernt, da liegt ein neuer Gen-Antrag auf dem Tisch: Jetzt will Bayer genmanipulierten Raps einführen. Wie Greenpeace diesen Plan kommentiert, könne Sie hier

RAPS.jpegAufgrund weiterer Funde von illegalem Gen-Reis der Bayer AG in der Europaeischen Union fordert Greenpeace von Bundesverbraucherminister Horst Seehofer (CSU) und den Landwirtschaftsministern der EU, den Langkornreis aus den USA vollstaendig aus dem europaeischen Handel zu nehmen.

Die Minister kommen am Montag bei einem Treffen des EU-Landwirtschaftsrats in Bruessel zusammen. Sie werden auch ueber die Genehmigung eines genmanipulierten Raps der Bayer BioScience N.V. abstimmen. Die Zulassung wuerde bedeuten, dass die keimfaehigen Gen-Rapskoerner importiert werden duerfen. Diese sollen als Futtermittel verwendet, aber nicht angebaut werden.

„Die europaeischen Minister koennen nicht immer mehr Verunreinigungen mit illegalem Gen-Reis melden und gleichzeitig die Einfuhr von genmanipuliertem Raps zulassen“, fordert Ulrike Brendel, Gentechnik-Expertin von Greenpeace. „Sie muessen jetzt den US-Langkornreis aus den Regalen raeumen und die Zulassung fuer Gen-Raps ablehnen. Dieser Raps darf weder im Futtertrog der Tiere landen noch unkontrolliert auf Feldern wachsen.“

Greenpeace hatte am Montag dieser Woche erstmals in einer bei Aldi gekauften Packung ein mit illegalem Gen-Reis verunreinigtes Produkt entdeckt. Wenig spaeter gaben die Behoerden zahlreiche weitere Faelle bekannt. Mit Gen-Reis verunreinigte Lebensmittel wurden unter anderem in den Niederlanden, Schweden, Frankreich, Deutschland und der Schweiz entdeckt. Die zwei grossen Schweizer Supermarktketten Migros und Coop haben daraufhin den gesamten Verkauf von Langkornreis aus den USA gestoppt.

„Die zahlreichen Funde von Gen-Reis in Europa zeigen, dass Langkornreis aus den USA weit staerker betroffen ist als erwartet. Die Verbraucher haben daher ein Recht darauf, dass US-Langkornreis und alle Produkte, die diesen enthalten, sofort aus den Supermaerkten entfernt werden”, sagt Brendel.

Mehrere Experten gehen inzwischen davon aus, dass sich der Gen-Reis LL 601 von Bayer in den USA durch Pollenflug auf verwandte Wildpflanzen und in herkoemmlichen Reis ausgekreuzt hat. Diese Gefahr besteht auch bei der Einfuhr von Gen-Raps und seiner ungewollten Ausbreitung. Denn der Raps hat seinen Ursprung in Mitteleuropa und die Gefahr der Auskreuzung auf verwandte Wildpflanzen ist daher besonders hoch. Raps-Pollen fliegen
haeufig ueber mehrere Kilometer weit.

In Japan haben Forscher des japanischen Instituts fuer Umweltstudien (NIES) bereits nachgewiesen, dass sich importierter Gen-Raps ungewollt ausgebreitet hat. So fanden sie herbizid-resistente Gen-Rapspflanzen, wie sie von den Firmen Bayer und Monsanto hergestellt werden, in der Naehe von japanischen Haefen. In Japan ist der Anbau von genmanipulierten Raps verboten.

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