Multikulti im Amt

Gut 25 Prozent aller in Hamburg lebenden Menschen haben einen Migrationshintergrund. Nicht so in staatlichen Institutionen: Menschen mit ausländischem Pass sind als Auszubildende und Beschäftigte mit 1,8 Prozent im öffentlichen Dienst deutlich unterrepräsentiert.

Anlässlich der heutigen Bürgerschaftsdebatte zum GAL-Antrag „FORMEL Vielfalt – Öffentlichen Dienst für Migrantinnen und Migranten öffnen!“ sagte Nebahat Güclü, migrationspolitische Sprecherin der GAL-Bürgerschaftsfraktion: „Unsere Forderung liegt klar auf der Hand: Der öffentliche Dienst muss verstärkt um Hamburgerinnen und Hamburger mit Migrationshintergrund werben, damit die Ausbildungs- und Beschäftigungsquote dieser Menschen erhöht wird. Langfristig wollen wir einen Anteil von Migrantinnen und Migranten im öffentlichen Dienst erreichen, der ihrem Anteil in der Bevölkerung entspricht. Aber da liegt noch ein langer Weg vor uns. Deshalb dürfen wir jetzt keine Zeit verlieren.“

„Es muss jetzt damit begonnen werden, durch Aufklärung und gezielte Informationen junge Menschen mit Migrationshintergrund für eine Ausbildung im öffentlichen Dienst zu interessieren und zu gewinnen. Ganz wichtig sind hierbei auch Auswahl- und Einstellungsverfahren, die die Potenziale von Einwanderinnen und Einwanderern wie Mehrsprachigkeit und interkulturelle Kompetenz berücksichtigen. Bisher hat nur die Polizei in Hamburg Schritte unternommen MigrantInnen gezielt zu werben. Das ist zu wenig“, so Güçlü.

Die GAL-Abgeordnete verweist auf global operierende Unternehmen, die Sprach- und Kulturkenntnis als entscheidenden Vorteil begriffen und bewusst Wert auf eine kulturelle gemischt zusammengesetzte Mitarbeiterschaft setzten. Hier hinkten Politik und Verwaltung der Wirtschaft noch hinterher. „Mit unserer Kampagne FORMEL Vielfalt zeigen wir Wege auf, wie durch bessere Bildungs- und Ausbildungschancen bessere Integration von MigrantInnen erreicht und ihr Zugehörigkeitsgefühl zu dieser Gesellschaft gestärkt wird. Der öffentliche Dienst kann hier eine wichtige Vorbildrolle einnehmen. Der Senat kann hier endlich zeigen, dass er den Sonntagsreden auch echte Taten folgen lässt und die Gestaltung der Einwanderungsstadt Hamburg als ernste Herausforderung begreift.“

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