Metall-Verhandlungen ohne Ergebnis vertagt

Ohne Ergebnis wurden die Verhandlungen für die über 150.000 Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie in Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein vertagt. Als neuer Verhandlungstermin wurde der 28. März 2007 in Hamburg vereinbart.

Die Gewerkschaft bekräftigte ihre Forderung nach 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt sowie einer überproportionalen Anhebung der Ausbildungsvergütungen. Zudem brachten die Arbeitnehmer die Themen Zeitarbeit und Erhalt der geblockten Altersteilzeit in die Verhandlungen ein. Zu beiden soll mit den Arbeitgebern nach Lösungen gesucht werden.

„Die Metall- und Elektroindustrie boomt! Das ist ein Erfolg der Beschäftigten, dementsprechend haben sie auch ein Anrecht auf eine kräftigere Erhöhung ihrer Entgelte“, sagte Jutta Blankau, Bezirksleiterin der IG Metall Küste, heute nach der Verhandlung in Bremen. „Wenn sich die Arbeitgeber schon bei dieser Wirtschaftslage verweigern, was soll denn dann passieren, wenn es der Wirtschaft wirklich einmal schlecht geht?“

Auf Seiten der IG Metall Küste nahm der Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Rudolf Hickel (IAW Bremen) an den Verhandlungen teil. „Auf Grund der wirtschaftlichen Lage in der Metall- und Elektroindustrie ist die Forderung nach 6,5 Prozent mehr Geld mehr als gerechtfertigt.“ Gesamtwirtschaftlich sieht er eine Erhöhung der Löhne und Gehälter von mehr als vier Prozent als notwendig an.

„Es ist nicht nur mehr als gerecht, sondern auch ökonomisch sinnvoll, die Beschäftigten wieder am Produktionsfortschritt zu beteiligen. Lohnerhöhungen von mindestens vier Prozent im gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt (zwei Prozent für den Produktivitätsanstieg und zwei Prozent Inflationsausgleich) sollten deshalb in diesem Jahr unbedingt angestrebt werden,“ so Hickel heute in Bremen. „Auch 2007 wird das Wirtschaftswachstum enorm sein. Dies muss durch eine Stärkung der Binnennachfrage unterstützt werden!

Als besonders kritisch bezeichnete Jutta Blankau die Entwicklung bei der Zeitarbeit. Hier sei ein rasanter Anstieg zu beobachten. „Zeitarbeit wird zum Dauerthema. Was als Flexibilisierungsreserve gedacht war, entwickelt sich immer mehr zu Austauschbelegschaften!“ In fast drei Viertel der Betriebe wäre Zeitarbeit an der Tagesordnung. Im gewerblichen Bereich seien schon über 20 Prozent der Beschäftigten Zeitarbeitskräfte. „Wir wollen hier gemeinsam mit den Arbeitgebern Lösungen finden. Ein Übermaß an Zeitarbeit ist gefährlich für Arbeitnehmer und Arbeitgeber!“

Der Tarifvertrag läuft am 31. März 2007 aus, die Friedenspflicht endet am 28. April.

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