Meiendorfer Weg: 130 Stellplätze weg?

PARKHAUS.jpegDie Absicht des Senats, im Rahmen seiner so genannten Wohnungsbauoffensive in diesem Jahr einen Großteil des P+R-Standortes Meiendorfer Weg zugunsten von Wohnungsbau aufzugeben, erregt weiter die Gemüter. Denn der Bau eines P+R-Hauses auf der verbleibenden Fläche soll erst einmal nicht erfolgen.

Statt derzeit rund 210 Stellplätze werden dann nur noch 80 zur Verfügung stehen. „Wir befürchten, dass dieses Angebot völlig unzureichend sein wird“, sagt Ole Thorben Buschhüter, verkehrspolitischer Sprecher der Wandsbeker SPD-Fraktion. Denn vor gut einem Jahr wurde dort eine Auslastung von 108 Prozent festgestellt.

Der Bebauungsplan Volksdorf 37 sieht auf dem heutigen P+R-Platz Meiendorfer Weg den Bau eines P+R-Hauses und auf der dadurch freiwerdenden Fläche den Bau von Wohnungen vor. „Es ist sinnvoll, im unmittelbaren Umfeld von Schnellbahnhaltestellen die Bebauung zu verdichten und Wohnungen zu bauen“, meint Buschhüter. „Doch wenn der Senat erst die Wohnungen realisieren will und den Bau des P+R-Hauses auf unbestimmte Zeit verschiebt, dann wird der zweite vor dem ersten Schritt getan.“

Die Bezirksversammlung forderte deshalb, den Bau des P+R-Hauses zeitgleich mit dem Wohnungsbau zu realisieren. Doch die Stadtentwicklungsbehörde winkte erst einmal ab: Die
finanziellen Mittel seien begrenzt.

Aus Sicht der SPD-Fraktion sprechen jedoch gleich mehrere Gründe dafür, den Bau des P+R-Hauses nicht aufzuschieben: 1. Auch nach Realisierung des Wohnungsbaus muss es am U-Bahnhof Meiendorfer Weg ausreichend Stellplätze geben. Es wäre nicht akzeptabel, wenn umsteigewillige Autofahrer doch mit dem Auto in die Stadt fahren, weil sie dort keinen Stellplatz finden konnten und für sie das dann eröffnete, aber weiter stadtauswärts liegende P+R-Haus Volksdorf keine Alternative darstellt. 2. Das P+R-Haus erst dann zu bauen,
wenn der Wohnungsbau bereits realisiert ist, treibt die Baukosten in die Höhe. Denn das Grundstück ist dann nur noch von der schmalen Frontseite aus erreichbar, U-Bahn-Damm, Wald und Geschosswohnungen umschließen es. 3. Zudem ist zu befürchten, dass sich die neuen Nachbarn gegen den späteren Bau eines Parkhauses wenden. 4. Nur mit einem P+R-Haus lässt sich der seit langem geforderte und dringend erforderliche barrierefreie Umbau des U-Bahnhofs am sinnvollsten und günstigsten realisieren.

Für die SPD-Fraktion steht deshalb nicht in Frage, ob das P+R-Haus gebaut werden muss, sondern allenfalls dessen Größe. Angesichts des ursprünglich nicht geplanten P+R-Hauses am benachbarten U-Bahnhof Volksdorf kann man am Meiendorfer Weg möglicherweise auch mit weniger als 400 Stellplätzen auskommen. Die SPD-Fraktion fordert deshalb auch eine Untersuchung zur notwendigen Größe des P+R-Hauses am Meiendorfer Weg. Ein solcher Antrag aus November 2006 wurde von der CDU-Fraktion jedoch in den Verkehrsausschuss
überwiesen und steht dort erst im April wieder auf der Tagesordnung. Dabei läuft die Zeit davon. Denn die 130 Stellplätze könnten bereits in diesem Jahr wegfallen.

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