Mehr Unterstützung für sozial benachteiligte Schülerinnen und Schüler

Mehr Lehrer und mehr Unterricht – Förderprogramm 23+ wird ausgeweitet

Die jüngste Lernstandsuntersuchung der Kultusministerkonferenz in Deutsch und Englisch (IQB-Studie) bescheinigte Hamburgs Schülerinnen und Schülern deutliche Lernzuwächse. In den fünf getesteten Kompetenzbereichen verbesserte sich Hamburg deutlich auf Platz fünf aller Bundesländer. Die erfreuliche Entwicklung vollzieht sich jedoch nicht gleichmäßig. Lernstandsuntersuchungen der Schulbehörde zeigen, dass Schülerinnen und Schüler in sozial besonders benachteiligten Stadtteilen erhebliche Lernrückstände haben. Schulsenator Ties Rabe will deshalb das bis zum Sommer 2017 befristete Förderprogramm für Schulen in sozial benachteiligten Stadtteilen verlängern und ausweiten: „Wir wollen, dass alle Hamburger Schülerinnen und Schüler in der Schule deutlich besser werden. Mit der Verlängerung und Ausweitung des Projekts von bisher 23 auf künftig über 30 Schulen werden wird benachteiligten Schülerinnen und Schülern bessere Chancen eröffnen.“

Seit Mai 2013 unterstützt die Schulbehörde elf Grundschulen, neun Stadtteilschulen und drei Gymnasien in sozial besonders benachteiligten Stadtteilen (teilnehmende Schulen: www.hamburg.de/23plus/schulen). Die Unterstützung im Rahmen des Programms „23+ starke Schulen“ umfasst unter anderem zusätzliche Lehrkräfte, Beratung und Unterstützung durch Experten und Stiftungen sowie die Aktivierung von Eltern- und Schülerschaft. Im Mittelpunkt steht die Schul- und Unterrichtsentwicklung. Schulsenator Ties Rabe: „Die Projektschulen leisten engagierte und gute Arbeit. Aber sie müssen besonders anspruchsvolle Aufgaben lösen. Dafür brauchen sie zusätzlichen Rückenwind. Aufgrund der guten Erfahrungen werden wir das Projekt fortsetzen und auf über 30 Schulen ausweiten. Neben vielen anderen Unterstützungsmaßnahmen bekommen die teilnehmenden Schulen dafür jedes Jahr bis zu 42 zusätzliche Lehrerstellen.“

Senator Rabe: „Wir werden zielgenau solche Schulen fördern, deren Schülerinnen und Schüler besonders schwache Lernstände aufweisen. Dank der neu eingeführten, regelmäßigen Hamburger Lernstandsuntersuchungen (KERMIT) können wir unsere Förderung jetzt präzise an die richtigen Schulen adressieren. Einige Schulen mit deutlich verbesserten Lernergebnissen können das Programm verlassen, umgekehrt werden viele neue aufgenommen. Unser Ziel ist es, statt bislang 23 künftig über 30 Schulen zu fördern.“

Ein Schwerpunkt des Programms liegt künftig darin, am Nachmittag im Rahmen des Ganztags zusätzliche Lern- und Bildungsangebote zu entwickeln und umzusetzen. Senator Rabe: „Wir müssen uns von der Vorstellung lösen, dass Lernen für Kinder belastend und anstrengend ist. Im Gegenteil, Kinder lernen den ganzen Tag über, und sie lernen gern. Deshalb kann man auch am Nachmittag gut lernen und beispielsweise im Rahmen des Ganztags anregende, spannende Lernspiele und Kurse organisieren. Ziel ist es, vier zusätzliche Stunden pro Woche für das Üben und Vertiefen vorrangig in den Kernfächern Deutsch und Mathematik zu entwickeln und zu nutzen. Die Projektschulen werden in diesem Sinne in Zusammenarbeit mit Experten Konzepte erarbeiten und umsetzen, von denen die Kinder deutlich profitieren. Zugleich erhoffe ich mir, dass diese Konzepte Vorbild für viele andere Hamburger Schulen sein werden und uns neue Wege für gute Ganztagsangebote weisen.“

Die teilnehmenden Schulen bekommen für die Erarbeitung und Umsetzung verbesserter Schul-, Unterrichts- und Lernkonzepte bis zu 20 zusätzliche Lehrerstellen. Der Unterricht, insbesondere in den Eingangsklassen 1, 5 und 6, wird mit weiteren bis zu 20 zusätzlichen Lehrerstellen gezielt verbessert. Darüber hinaus begleitet und berät ein Expertenteam die Lehrkräfte der teilnehmenden Schulen im Unterricht. Stiftungen und Träger fördern die Elternarbeit, die Schülermitwirkung und auch das soziale Miteinander in der Schule. So werden unter anderem Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Ehrenamtliche zu sogenannten Mentorinnen und Mentoren fortgebildete. Die Mentorinnen und Mentoren beraten und aktivieren die Schulgemeinschaft und setzen Impulse für ein gelungenes Schulleben. Die Stiftung „brotZeit“ organisiert zusammen mit einzelnen Schulen ein kostenloses pädagogisches Frühstück vor Unterrichtsbeginn. Den Schulleitungsteams bietet die Behörde zudem ein umfangreiches Beratungs- und Fortbildungsangebot mit Hospitationen, didaktischen Trainings, Seminaren und schulübergreifenden Workshops als Impulse für individuelle Entwicklungsarbeit im Rahmen des Netzwerks.

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