McSex – Die Pornofizierung unserer Gesellschaft

Was uns auf den Nägeln brennt
Myrthe Hilkens liest und spricht über ihr Buch
„McSex – Die Pornofizierung unserer Gesellschaft“ (Orlanda)

Dienstag, 22. März, 19.30 Uhr
CVJM, An der Alster 40, 20099 Hamburg

Die sexuelle Revolution war gestern, heute gehören Pornos zur normalen Freizeitgestaltung. Die in den Niederlanden sehr bekannte junge Musikjournalistin Myrthe Hielkens befasst sich in „McSex“ mit dem Zusammenhang von Medialität, Sexualität und pornografischen Zurschaustellungen. Ihre Studie über den
nachhaltigen Einfluss von sexuellem fastfood hat europaweit Aufsehen erregt. Konsequent prangert sie die wachsende Pornofizierung unserer Gesellschaft an, in der Sex zum medial inszenierten Konsumartikel geworden ist. Besonders junge Frauen, schreibt sie, würden in das Korsett der Sex- und Schönheitsindustrie gepresst. „In Musik-Videos, in Werbe-Spots und im Internet erhalten Kinder und Jugendliche Zugang zu pornografischen Darstellungen, lange ehe sie selbst zum ersten Mal Schmetterlinge im Bauch haben“, kritisiert Hilkens. Nicht nur Porno-Rapper würden mit ihren Arschfick- oder GangBang-
Songs Millionen verdienen und demonstrativ Bilder von Dominanz und Unterwerfung produzieren. „Frauen sind umgeben von Bildern, die sie selbst abstoßend finden und die von Männern bewundert werden.“

„Sex ist nicht mehr intim und individuell. Für die heranwachsende Generation ist er etwas Kollektives geworden, das man über das Internet oder über Fotos und Filme auf dem Handy teilt.“ Jeder zweite niederländische Jugendliche (in Deutschland sei es ähnlich) habe vor seinem 18. Lebensjahr mehr als 100 Pornofilme gesehen (jeder fünfte war jünger als 12).

Myrthe Hilkens, geb. 1979, studierte Journalistik und arbeitete fürs Fernsehen und verschiedene Printmedien. Sie ist in den Niederlanden eine sehr bekannte Musikjournalistin. 2008 publizierte sie den Titel „McSex“, der auf ein großes Medienecho stieß. Mit vier weiteren Frauen hat sie ein Manifest zur
Pornofizierung veröffentlicht, das 15.000 Unterzeichner fand, mit dem sie u.a. die Einführung des Faches Medienerziehung an Schulen forderte.

Kooperation mit der Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg und terre des femmes
Heidemarie Ott, Diplom-Soziologin, moderiert
Eintritt: Euro 5,-/erm. 3,-

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