LehrerInnen demonstrieren für Altersteilzeit

Das kennt die Gewerkschafterin Christa Goetsch, allerdings bisher von der anderen Seite: Mehr als eintausend Lehrerinnen und Lehrer werden morgen (Donnerstag, 27. November 2008) der Behörde für Schule und Berufsbildung an der Hamburger Straße einen demonstrativen Besuch abstatten, um laut und deutlich Altersteilzeit und -entlastung für ältere PädagogInnen einzufordern: Treffpunkt ist um 11.55 Uhr an der U-Bahn-Station Mundsburg.

„Kein Thema brennt den KollegInnen so sehr auf den Nägeln wie die Arbeitsbelastung, vor allem die Überlastung der älteren Pädagoginnen und Pädagogen“, berichtet Klaus Bullan, Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft/ GEW Hamburg. Hamburg ist das einzige Bundesland, das
seinen verbeamteten Lehrkräften die Möglichkeit der Altersteilzeit und der Altersentlastung verweigert. Nirgendwo ist der Altersdurchschnitt von Lehrkräften höher als in der Hansestadt.

Bullan: „Die Senatorin darf den Hilferuf der über Fünfzigjährigen nicht überhören, sondern sie muss begreifen, dass die ihr anvertrauten PädagogInnen nicht bis zur Erschöpfung in den Klassenzimmern arbeiten können. Die KollegInnen brauchen Entlastung, um gesund in den Ruhestand zu kommen.“ Zahlreiche Personalversammlungen haben in den vergangenen zwei Wochen mit großer Mehrheit beschlossen, gegen die unzumutbare Arbeitsbelastung im Alter vorzugehen.

Die Forderungen der GEW Hamburg:

– Altersentlastung für LehrerInnen (eine Stunde Unterrichtsverpflichtung weniger ab 55 Jahren , zwei weniger ab 60 Jahren)

– Wiedereinführung der Altersteilzeit (ATZ) für Beamtinnen und Beamte in Hamburg und

– gesetzliche und tarifliche Regelung der Altersteilzeit für Angestellte:

o Anspruch ab 55
o Laufzeit bis zu 10 Jahren
o 50 Prozent Beschäftigungsumfang, 83 Prozent Besoldung
o Wahlweise Block- oder Teilzeitmodell
o Möglichkeit, vorhandene Teilzeit in ATZ umzuwandeln
o Nachgewiesene Neueinstellungen für das ATZ Volumen

Tendenziell schwierig wird die disziplinarische Seite der Aktion eingeschätzt: Für viele der DemonstrantInnen dürfte der Termin während der Unterrichtszeit liegen.

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