Lehrer lachen über Di-Di

SCHULKLASSE.jpegDie „68er Lehrerinnen und Lehrer“ sind schuld daran, dass Hamburgs Abiturienten gegenüber denen aus Baden-Württemberg schlechtere Leistungen aufweisen, verkündet Senatorin Dinges-Dierig heute in der WELT. „Zum Brüllen komisch“, kommentiert Hamburgs GEW-Chef Klaus Bullan.

SCHULKLASSE.jpeg„Zum Brüllen komisch“ findet Klaus Bullan die heute von Senatorin Dinges Dierig in der WELT vorgetragene Weltsicht, die 68er Lehrergeneration habe zu dem Rückstand der Abiturientenleistungen in Hamburg gegenüber Baden-Württemberg geführt. Der Vorsitzende der GEW Hamburg ironisch: „Das nennt man echte Langzeitwirkung. Nach fast 40 Jahren zeigt der Marsch durch die Institutionen also Effekt?“

Außerdem unterrichteten die „68er-Lehrer“ offenbar allesamt Mathematik – in Englisch sind die Leistungen, wie die Untersuchung zeigt, auf die sich Dinges-Dierig bezieht, ja viel besser!

Wenn es nicht so traurig wäre, so Bullan, müsste man laut lachen angesichts der dürftigen Argumente, die die Senatorin bemüht. Doch die Lage sei ernst: „Alle, die in Hamburg mit Bildung zu tun haben, wissen, dass Dinges-Dierig wieder einmal nur von eigenen Schwächen ablenken will.“

Sämtliche Untersuchungen der letzten Zeit wie zum Beispiel KESS belegen, dass die Schulpolitik des Hamburger CDU-Senats grandios gescheitert ist. Trotz Vergleichsarbeiten, zentralen Prüfungen, Abschaffung von Berichtszeugnissen in Grundschulen, der Stärkung des Leistungsgedankens in den nunmehr fünf Jahren Regierungsverantwortung der CDU fallen die
Ergebnisse hinter die der neunziger Jahre – der Zeit der rot-grünen Regierung – zurück. Die wesentlichen Ursachen dafür sind Standardverschlechterungen wie Mehrarbeit der Lehrkräfte, größere Klassen und weniger Förderunterricht.

Bullan weiter: „Bitter ist auch, dass die Senatorin sich in die erste Reihe des Angriffs gegen Lehrer stellt, statt ihrer Fürsorgepflicht als Dienstherrin gegenüber ihren MitarbeiterInnen ernst zu nehmen und sich schützend vor sie zu stellen. Einen Tag nach dem Weltlehrertag, der die Wertschätzung und Anerkennung der schwierigen pädagogischen Arbeit und ihrer
Behinderung in vielen Teilen der Welt durch Behördenwillkür, soziale Ungerechtigkeit und Armut in die Öffentlichkeit rücken soll, kommt die Bildungssenatorin in Hamburg mit einer Lehrerschelte. Traurig!“

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