Landtagswahl in Schleswig-Holstein – Online-Check der Gewerkschaften

Heute: Wie fördern Sie den öffentlichen Nahverkehr? Was halten Sie von einem Nord-Ticket?

Am 7. Mai 2017 bestimmen die Bürgerinnen und Bürger Schleswig-Holsteins die Zukunft des Landes. Der DGB Nord hat zur Landtagswahl unter www.nord.dgb.de seinen Online-Check der Parteien gestartet. Dort finden Sie auch die ausführlichen Wahlanforderungen der Gewerkschaften.

Frage 4:
Für Arbeitnehmer auf dem Weg zum Arbeitsplatz hat der Norden keine Landesgrenzen. Wie fördern Sie den öffentlichen Nahverkehr, unterstützen Sie ein einheitliches Nord-Ticket der Verkehrsunternehmen?

Die Antworten der Parteien:

SPD Die Steigerung der Attraktivität und der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs ist ein wichtiges Ziel. Dazu gehören die Steigerung von Qualität der Fahrzeuge und eine Verbesserung der Pünktlichkeit, aber auch eine erhöhte Barrierefreiheit, die Ausstattung aller Nahverkehrszüge mit WLAN und verbesserte Fahrgastinformationen. Ein weiteres Ziel ist der Ausbau der Angebote sowie eine höhere Taktdichte auf stark genutzten Strecken. Wir werden dafür sorgen, dass die Kommunen finanziell in der Lage sind, neben den regulären Förderungen der Busverkehre, auch flexible Lösungen wie Bürgerbusse oder Rufbussysteme einzusetzen. Attraktive Tariflösungen wie ein gemeinsamer Norddeutscher Tarifverbund sowie gezielte Angebote für bestimmte Nutzergruppen wie ein Neun-Uhr-Ticket, ein Azubi-Ticket oder ein landesweit gültiges Semesterticket für Studierende bringen den ÖPNV ebenfalls voran.
CDU Die CDU wird sich für eine Vereinheitlichung der Tarifstruktur auch über Ländergrenzen hinweg einsetzen und steht der Einführung eines Nordtarifs offen gegenüber. Das macht jedoch nur dann Sinn, wenn wir gleichzeitig die Qualität des ÖPNV deutlich verbessern. Es glaubt doch niemand ernsthaft, dass die Bürger es toll finden, wenn man mit einem Tarif bis nach Hamburg fahren kann, aber gleichzeitig der Zug ständig Verspätung hat oder auf dem Land der Bus nicht kommt. Deshalb wollen wir das bisherige Angebot stärker durch flexible und alternative ÖPNV-Mobilitätsangebote im ländlichen Raum wie z.B. Rufbusse, Sammel- und Ruftaxis, Bürgerbusse und Carsharing mit qualifizierter und vernetzter Beratungs- und Organisationsstruktur fördern und unterstützen. Nur wenn Preis und Leistung stimmen, steigen die Bürger dauerhaft auf den ÖPNV um.
Die Grünen Ja, in unserem Wahlprogramm sprechen wir uns für ein einheitliches Nord-Ticket aus. Zudem wollen wir ein landesweites Semesterticket einführen und prüfen, wie wir auch für Auszubildende ein günstiges SH Ticket auf den Weg bringen können.
FDP Der öffentliche Nahverkehr muss aus unserer Sicht verbessert und modernisiert werden. Um mehr Pendler von der Straße auf die Schiene zu bewegen, werden einige Projekte wie der Ausbau der AKN-Linie A1 zwischen Kaltenkirchen und Hamburg-Eidelstedt zur S21 und der Ausbau der S4 von der FDP unterstützt. Es bedarf darüber hinaus einer besseren Verknüpfung der verschiedenen Verkehrssysteme sowie attraktive und barrierefreie Bahnhöfe. Darüber hinaus setzt sich die FDP dafür ein, dass ein zielgerichteter und bedarfsorientierter Ausbau des ÖPNV insbesondere im ländlichen Raum stattfindet. Hierbei können insbesondere flexible Angebote und eine nachfrageorientierte Bedienung von Haltestellen in der Fläche durch Rufbusse, Anruf-Sammeltaxen und Bürgerbusse zum Einsatz kommen. Die FDP hat einen entsprechenden Prüfantrag für einen Norddeutschen Tarifverbund unterstützt. Dennoch hält die FDP daran fest, dass es sinnvoll wäre eine Ausweitung des HVV auf weitere Regionen in Schleswig-Holstein wie zum Beispiel Steinburg anzustreben.
Piraten  
SSW Wie in anderen gesellschaftlichen Bereichen, wirkt sich der demografische Wandel auch auf den ÖPNV aus. Vor dieser Herausforderung steht die Politik, wenn sie Antworten geben soll, wie der ÖPNV auch in Zukunft bei uns im Land aufrechterhalten, attraktiv gestaltet und dabei bezahlbar bleiben soll. Wir wollen, dass die Menschen die bunte Palette des gesellschaftlichen Lebens weiter nutzen können, egal wo sie bei uns im Land leben. Unser Ziel ist, den ÖPNV dabei auch immer weiter zu verbessern. Wir werden die zusätzlichen Regionalisierungsmittel des Bundes dafür einsetzen, um das Angebot im ÖPNV auszubauen, die Qualität weiter zu verbessern, die Kreise bei den Busverkehren stärker zu unterstützen und Tarife zu gestalten – hierzu gehört auch die Einführung eines Nord-Tickets.

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