Krischok will Klarheit über Stadtbahn-Strecken

Die SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Anne Krischok kritisiert die Senatsantwort auf ihre Anfrage zur Planungen des weiteren Stadtbahn-Streckennetzes: Alle möglichen Varianten werden zwar aufgezählt, eine Entscheidung gibt es nicht. Krischok wünscht sich politische Klarheit über den genauen Baubeginn und Verlauf aller Strecken sowie über frühzeitige Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger.

Das Stadtbahnzielnetz umfasst 50 Kilometer setzt sich neben der bereits beschlossenen 15-Kilometer-Stadtbahnstrecke von Bramfeld nach Altona aus mehreren Varianten zusammen: Vom Niendorf bis zum Hauptbahnhof, vom Bramfeld zum Hauptbahnhof, von Steilshoop nach Rahlstedt – und auch von Eimsbüttel über die Arenen nach Lurup und dem Osdorfer Born.

Aber welche nach der Fertigstellung der ersten Strecke realisiert wird, bleibt offen: „Es soll in Abhängigkeit zu den zur Verfügung stehenden Mitteln, der Machbarkeit und dem jeweils im Einzelnen nachzuweisenden, verkehrlichen und wirtschaftlichen Nutzen schrittweise realisiert werden“ heißt es hierzu in der offiziellen Senatsantwort zu der Kleinen Anfrage von Anne Krischok. „Für Überlegungen (zur Streckenverlängerung) besteht derzeit aber kein Anlass“ heißt es weiter. Dies bedeutet, dass in den kommenden Jahren weiter munter darüber spekuliert und gestritten werden darf, wo die von allen Parteien gewünschte Hamburger Stadtbahn fahren wird.

„Die Bürgerinnen und Bürger wollen endlich eine Auskunft – aber Senatorin Hajduk weicht aus“ beurteilt Anne Krischok die Ausführungen. „Aber Planungen und Fachgutachten werden nicht erstellt – und bei den in der Öffentlichkeit zirkulierenden Strecken handele es sich nur um unverbindliche Planungskorridore“ führt sie die Senatsausführungen aus. Für die Strecke über die Arenen, Osdorf und Lurup mit der Option der Verlängerung nach Schenefeld existieren außer verschiedenen theoretischen Modellen über mögliche Streckenverläufe keine konkreten und praktischen Planungen. Erst bei einer Entscheidung für den nächsten Streckenabschnitt und der entsprechenden „Planreife“ werden die entsprechenden Schritte den bezirklichen Gremien und der Öffentlichkeit vorgestellt. „Aber leider wird bei diesem Verfahren der Sachverstand der Bürgerinnen und Bürger erst dann gefragt, wenn schon sämtliche Planungen vorentschieden sind. Warum nicht früher?“ fragt sich Frau Krischok.

Anne Krischok ist Mitglied im Stadtentwicklungsausschuss, der auch alle Verkehrsfragen Hamburgs behandelt. Sie will dort dafür werben, dass baldestmöglich eine verbindliche Entscheidung für eine Streckenverlängerung der Stadtbahn in den Hamburger Westen erfolgt.

„Meine Wunschvariante beinhaltet die Anbindung der Arenen, von Lurup, dem Osdorfer Born und die Weiterleitung zum Schenfelder Platz“ fasst Anne Krischok die von ihr favorisierte Streckenführung zusammen. „60.000 Menschen in Lurup und Osdorf warten auf die Stadtbahn. Beim HSV gegen Bayern kamen über 60.000 – alle mit dem PKW und vollkommen überlasteten Bussen – und dazu haben wir noch Konzerte in der Color Line Arena mit mehr als 15.000 Besuchern: Die Arenen nur über Busse und PKWs anzubinden, ist ein schlechter Witz.“ Sie plädiert für politische Klarheit über den genauen Verlauf aller Strecken und den jeweiligen Bauabschnitt – und keine scheibchenweise Präsentation ohne Bürgerbeteiligung.

Ein Gedanke zu „Krischok will Klarheit über Stadtbahn-Strecken“

  1. „Die Arenen nur über Busse und PKWs anzubinden, ist ein schlechter Witz.“ – nun wäre in der Tat eine Anbindung Lurups und Osdorfs ans Schienenetz wünschenswert. Aber: von den S-Bahn-Haltestellen Stellingen und Eidelstedt ist es für die meisten Menschen durchaus möglich, in zehn Minuten zu Fuß zu den Arenen zu kommen. Ist das eigentlich heutzutage wirklich zu viel verlangt, ein paar Minuten zu laufen? Wenn ich mir ansehe, wo die Leute bei HSV-Spielen überall parken, dann laufen sie vom Auto teilweise weiter, als von der S-Bahn.

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