Kohlekraftwerk Moorburg mit Klimaschutz unvereinbar

photocaseINDUSTRIE.jpegAuch Greenpeace hält die Planungen für das neue Kohlekraftwerk Moorburg für falsch und mit dem Klimaschutz unvereinbar. Selbst wenn man die gut 50 Prozent Energieverlust mindern und die Abwärme nutzen wollte, wäre das Projekt noch fragwürdig: Um die Prozesswärme als Fernwärme nutzen zu können, müsste das Hamburger Fernwärmenetz verdoppelt werden. Hier die komplette Presseerklärung.

Kohlekraftwerk Moorburg mit Klimaschutz unvereinbar
Greenpeace kritisiert Senat für Unterstützung des Vattenfall-Projekts

Hamburg, 10. Mai 2007 – Das Steinkohlekraftwerk Moorburg muss in der geplanten Form verhindert werden! Das fordert die Greenpeace-Gruppe Hamburg und kritisiert die Haltung
des Senats, das Projekt zu unterstützen. Das Kraftwerk ist für den Hamburger Fernwärmebedarf überdimensioniert und unvereinbar mit den dringend notwendigen Klimaschutzzielen.

Greenpeace verlangt vom Senat, statt dessen für einen wirksamen Klimaschutz einzutreten und die rechtlichen und politischen Möglichkeiten auszuschöpfen, um das Projekt in dieser Form zu verhindern und Alternativen zu fördern.

„Nach der Aufgabe des vergleichsweise winzigen Kraftwerks Peute meinen von Beust und Gedaschko offenbar, sich nun trotz der CO2-Schleuder in Moorburg als Klimaschützer präsentieren zu können“, sagt Rainer Zimmermann, Energieexperte der Greenpeace-Gruppe Hamburg.

Das bisher geplante Kraftwerk Peute hätte jährlich etwa 0,6 Millionen Tonnen klimawirksames Kohlendioxid ausgestoßen. Beim geplanten Kraftwerk in Moorburg wären es nach den aktuell veröffentlichten Planungen dagegen etwa 8,5 Millionen Tonnen. „Pro Kilowattstunde Strom liegt der CO2-Ausstoß des Meilers sogar deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Umweltsenator Gedaschko erzählt uns Märchen, wenn er behauptet, das Kraftwerk würde die bundesweite Klimabilanz verbessern. Bei dem von Vattenfall geplanten Betrieb bis etwa 2050 wären alle notwendigen Klimaschutzziele für Hamburg Makulatur“, so Zimmermann.

Der so genannte spezifische CO2-Ausstoß des Kraftwerks liegt nach Greenpeace- Berechnungen bei 720 Gramm je Kilowattstunde Strom, wobei die Einsparung durch die Fernwärmelieferung bereits berücksichtigt ist. Im heutigen Bundesdurchschnitt liegt er bei ca. 530 Gramm. Die Erkenntnisse der Klimawissenschaft und eine gerechte Lastenverteilung verlangen für Deutschland als Klimaschutzziele eine Reduktion des Treibhausgas-Ausstoßes um mindestens 40% bis 2020 und um 80% bis 2050.

Die Versprechungen von Vattenfall, man werde die Effizienz des Kraftwerks weiter verbessern, sind aus Sicht der Greenpeace-Gruppe Hamburg unglaubwürdig, zumal Vattenfall hier nicht einmal konkrete Ziele nennt. Um die in Moorburg geplanten Kohlekessel in dieser Größe tatsächlich effizient auszulasten, müsste der Fernwärmebedarf Hamburgs
etwa verdoppelt werden. „Ein Ausbau in diesem Umfang erscheint unrealistisch.“

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