Iris Hanika liest aus ihrem Roman „Das Eigentliche“

Iris Hanika liest aus ihrem Roman „Das Eigentliche“
Mittwoch, 30. Juni, 20.00 Uhr
Literaturhaus, Schwanenwik 38

Iris Hanika ist „eine Schriftstellerin, die klug, aufrichtig und ohne jede Sensationsabsicht schreibt.“ (KulturSPIEGEL). In ihrem neuen Roman zeigt sie den Zwiespalt dessen auf, was Erinnerung ist. Sie lastet auf dem Leben von Hans Frambach, Archivar in einem Berliner „Institut für Vergangenheitsbewirtschaftung“ und Graziela Schönbluhm, die ständig über ihr Liebesleid klagt. Sie sind sich die besten Freunde, die „nicht mehr gemein haben als ihr Leiden an den NS-Verbrechen. Sie sind unfreiwillige heutige Stellvertreter der eigentlichen Opfer, doch abschütteln wollen sie diese Rolle auch nicht. So lösen sie sich langsam aus dem Bann des Schreckens und kommen vom Eigentlichen der Menschheitsgeschichte zum Eigentlichen ihrer selbst: Man kann mit dieser Schuld nicht leben. Das nach fünfundsechzig Jahren intensiver Debatte
darüber mittels einer Fiktion noch einmal derart eindringlich klargemacht zu haben, ist das große Verdienst dieses – man muss es so sagen – nach und trotz Auschwitz geschriebenen Romans.“ (FAZ). „ … von diesem Buch geht eine große Unruhe aus, nicht zuletzt, weil Iris Hanika die knapp 180 Seiten grandios nutzt, um mit ästhetischen Kunstgriffen ihr Thema in immer wieder verändertem Licht zu zeigen …“ (Dr. Rainer Moritz). „Iris Hanika agiert wie eine Therapeutin. Sie sprengt den Kreislauf aus Schuld, schlechtem Gewissen und Neurose – für ihre Protagonisten und für eine ganze Generation …“ (Deutschlandradio). „… eine unerhörte und grandiose Idee, die dem Einzelnen zugeschriebene Trauerarbeit über die Ermordung der Juden als ein Symptom merkwürdigen Leidens zu beschreiben.“ (Jutta Heinrich).

Iris Hanika, geb. 1962 in Würzburg, lebt seit 1979 in Berlin. 2006 erhielt sie den Hans Fallada Preis, und ihr Roman Treffen sich zwei (Droschl 2008) gelangte auf die Shortlist zum Deutschen Buchpreis. Weitere Veröffentlichungen: Katharina oder die Existenzverpflichtung, Das Loch im Brot, Musik für Flughäfen, Die Wette auf das Unbewusste oder Was Sie schon immer über Psychoanalyse wissen wollten (mit Edith Seifert), Berlin im Licht. 24 Stunden Webcam (Hg. mit Stefanie Flamm).

Carsten Hueck moderiert
Kooperation mit dem Literaturhaus Hamburg
Eintritt: 8,–/6,–/4,– Euro
Kartenreservierungen unter:
Telefon 227 92 03 /207 69 037 oder FAX an 229 15 01
oder Mailto: lit@lit-hamburg.de

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