Integrationskongress: Mehr als heiße Luft?

OLYMPIABLASEN.jpegZum diese Woche stattfindenden Integrationskongress des Senats sagt Nebahat Güçlü, migrationspolitische Sprecherin der GAL-Fraktion: „Wir haben einen solchen Kongress bereits im Sommer 2004 gefordert, und da hat die CDU erst einmal auf Durchzug geschaltet. Jetzt werden wir sehen, ob es der Senat ernst meint mit der Integrationspolitik in Hamburg oder ob am Ende nur heiße Luft herauskommt.“

Die GAL wird am Kongress teilnehmen und konstruktiv mitarbeiten, so Güçlü. Zentrale Forderungen dabei: „Wir brauchen ein Konzept, dass die Bildungs- und Beteilungschancen von Migrantinnen und Migranten verbessert, eine Vernetzung aller am Integrationsprozess beteiligten Akteure in den Mittelpunkt stellt und innovative Ideen zum Arbeitsmarktzugang von Migrantinnen und Migranten entwickelt. Das Konzept muss strukturelle Hürden im System abbauen und Wege aufzeigen, wie das Zusammenleben der unterschiedlichen Kulturen, Nationalitäten und Religionen zum Vorteil aller gestaltet werden kann. Vor allem Vorschläge zur interkulturellen Öffnung aller Arbeitsbereiche sind hier gefragt.“

Güçlü verweist dabei auf das umfassende Integrationskonzept „FORMEL Vielfalt“, das die GAL-Fraktion erarbeitet hat.

Die GAL-Abgeordnete fordert zudem ein Amt für Integration und Interkulturelle Angelegenheiten, das institutionell integrationspolitische Maßnahmen aller Behörden bündelt, vernetzt und steuert. Die Beratung und fachliche Begleitung soll durch einen Interkulturellen Rat sichergestellt werden, der diesem Amt zur Seite gestellt wird. Die Repräsentanten sollen von den in Hamburg im Integrationsbereich tätigen freien Trägern und Vereinen gewählt und entsandt werden. Im Gegensatz zum jetzigen Integrationsbeirat hätte der Interkulturelle Rat auch ein Stimmrecht.

Güçlü weiter: „Endlich ist ein wenig Bewegung in die Debatte gekommen. Jetzt müssen wir den Schwung nutzen und endlich handeln. Die Zahlen sprechen für sich: Ein Viertel aller Hamburgerinnen und Hamburger hat einen Migrationshintergrund, fast die Hälfte aller Hamburger Kinder stammt aus einer Migrantenfamilie.“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.