In Hamburg boomt vor allem die Leiharbeit

Die Zahl der Arbeitslosen in Hamburg beträgt aktuell rund 68 800 – das sind 7,4 Prozent, ein Anstieg um 0,4 Prozent zum Vormonat. Und: Viele gemeldete Stellen werden von Leiharbeitsfirmen angeboten.

„Gut jede dritte Arbeitsstelle ist von Leiharbeitsfirmen gemeldet, was auf die zunehmende dramatische Fehlentwicklung weg von regulärer Arbeit hinweist. Es gilt auch in Hamburg, dass schlecht bezahlte Leiharbeit die Arbeitsmarktstatistik schönt. Besonders dramatisch ist die Lage zudem in Harburg, wo die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahresmonat erneut gestiegen ist. Alles in allem geben die neuen Arbeitsmarktzahlen also keinerlei Grund zur Entwarnung, zumal auch die Bundesagentur für Arbeit selbst in Anbetracht der deutlichen Abschwächung des Wirtschaftsaufschwungs für 2012 bereits mit ‚unsicheren Zeiten für den Arbeitsmarkt’ rechnet“, sagt Joachim Bischoff von der Linksfraktion.

Nach Angaben der Arbeitsagentur gebe es nach wie vor einen hohen Anteil von Arbeitslosen, die aufgrund geringer Qualifikation, wegen Langzeitarbeitslosigkeit, Behinderung oder ihres Alters schwer Arbeit fänden. Bischoff: „Die Arbeitsagentur hat nun erstmals bestätigt, dass das eigentliche Problem der beschönigenden Statistik der Bundesagentur darin liegt, dass Teilnehmer-/innen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen statistisch nicht als arbeitslos gezählt werden und damit die tatsächliche Arbeitslosigkeit nicht richtig abgebildet wird. Im Vergleich zum Oktober 2010 hätten etwa 6.500 weniger Menschen an Maßnahmen (z. B. Arbeitsgelegenheiten, Beschäftigungszuschuss oder berufliche Weiterbildung) teilgenommen.“

Laut Arbeitsagentur verzeichnen besonders der Gesundheits- und Sozialsektor sowie Handel und Finanzbranche Zuwächse an Jobs.

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