„In der Summe ein großer Erfolg“

Abschluss in der Tarifrunde für das Gebäudereiniger-Handwerk: Für die mehr als 100.000 Beschäftigten im Gebäudereiniger-Handwerk in Ostdeutschland steht der Fahrplan zur Lohngleichheit: Am 10. November einigten sich die IG BAU und der Bundesinnungsverband der Branche in der sechsten Tarifrunde auf eine volle Angleichung der Löhne in Ost und West – übrigens zum zweiten Mal.

Schon 2011 nämlich hatte sich die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt mit der Arbeitgeberseite auf eine vollständige Lohnangleichung geeinigt. Bis 2019 sollten die Beschäftigten bundesweit gleiche Löhne haben, dafür im Osten Steigerungen von bis zu 13 Prozent erhalten. Doch 2016 kündigten die Arbeitgeber die Vereinbarung und pochten auf die „Lohnlücke im Osten“.

Nach der aktuellen Einigung fällt die Lohnmauer für alle Lohngruppen nun endgültig im Jahr 2020. Zugleich wurden die Löhne für alle rund 600 000 Beschäftigte der Branche angehoben, wenn auch moderat. „28 Jahre nach der Wiedervereinigung und vielen vergeblichen Anläufen, haben wir in der Gebäudereinigung endlich den verbindlichen Weg zur gleichen Bezahlung in Ost und West geschafft. Das ist ein Riesenschritt, der viel Kraft gekostet hat. Zwischenzeitlich standen die Tarifverhandlungen auf Messers Schneide“, sagte IG BAU-Bundesvorstandsmitglied und Verhandlungsführerin Ulrike Laux.

Nach der fünften Tarifverhandlung hatte die IG BAU eigens die Große Tarifkommission einberufen, die aber die Tarifforderung für den Verhandlungsauftrag nochmals bestätigt hatte. Der Tarifvertrag sieht eine Angleichung in vier Schritten vor und hat eine Laufzeit bis 31. Dezember 2020. „Die lange Laufzeit war für uns nicht einfach zu akzeptieren. Der Abstand der Ost- zu den Westlöhnen von bis zu 13 Prozent war aber nicht anders zu überbrücken. Die Angleichung hatte oberste Priorität, nur deshalb war dieser Kompromiss für uns akzeptabel“, sagte Laux.

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