IG Metall Küste fordert umweltgerechte Schiffe

Die IG Metall Küste hat Werften und Zulieferer aufgefordert, ihre Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zu intensivieren sowie umweltgerechte, zukunftsfähige und energieeffiziente Schiffstypen zu entwickeln.

„Die Unternehmen müssen sich breiter aufstellen und Alternativen zum herkömmlichen Containerschiffbau entwickeln“, sagte Jutta Blankau, Bezirksleiterin der IG Metall Küste. Sie geht davon aus, dass strengere Grenzwerte für Schadstoffemissionen und steigende Treibstoffkosten für eine höhere Nachfrage nach umweltgerechten Schiffen sorgen. „Das ist eine große Chance für den deutschen Schiffbau, den die Branche auf keinen Fall verschlafen darf“, so die Gewerkschafterin vor der 6. Nationalen Maritimen Konferenz, die am 29. und 30. März 2009 in Rostock stattfindet.

Nach Ansicht der IG Metall Küste müssen Deutschland und die EU eine Vorreiterrolle einnehmen, damit die Umweltbelastung durch Schiffe zurückgeht. „Es reicht nicht aus, nur auf international verbindliche Regelungen zu warten“, so Blankau. Dass ein frühes Umsteuern Erfolge bringe, zeige das Beispiel der Windkraftbranche. Diese habe sich durch eine gezielte Förderung und staatliche Regelungen (Energieeinspeisegesetz etc.) zu einem Beschäftigungsmotor entwickelt.

Die Gewerkschaft fordert die Innovationsförderung für den Schiffbau auf einen Förderrahmen von 40 Prozent (bisher: 20 Prozent) auszuweiten und neu auszurichten. Wegen der geringen Nachfrage nach Schiffsneubauten soll von der auftragsbezogenen Vergabe zur auftragsunabhängigen Förderung übergegangen werden. Außerdem müsse die Zusammenarbeit mit Universitäten und Fachhochschulen ausgebaut werden. „Der Teufelskreislauf von fehlender Nachfrage und fehlender Innovation kann nur durchbrochen werden, wenn die Werften neue Produkte anbieten“, erklärte Blankau.

„Die Werften müssen sich für die Zukunft neu ausrichten und die Beschäftigten für neue Aufgaben qualifizieren“, so die Gewerkschafterin. Dafür könne in Unternehmen mit Auftragsrückgängen auch die Zeit der Kurzarbeit genutzt werden. Durch die Förderung von Bund und EU sei Qualifizierung so günstig wie nie zuvor. „Es geht jetzt darum, die Mannschaften zusammenzuhalten. Für Entlassungen gibt es keinen Grund“, sagte die IG-Metall-Bezirksleiterin.

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