Homosexualität: O.k. – solange man nicht darüber spricht

Lutz Kretschmann-Johannsen, Fachsprecher für Lesben und Schwule der SPD-Bürgerschaftsfraktion, fasst zusammen: “Die Politik des CDU-Senats für Lesben und Schwule in Hamburg lässt sich wie folgt zusammenfassen: Homosexualität ist okay, solange man nicht laut darüber spricht.“ Das Europäische Jahr der Chancengleichheit für Alle 2007 sei dem Senat nicht eine einzige zusätzliche Veranstaltung oder gar Maßnahme zur Gleichstellung von Homosexuellen wert.

Auch ein Arbeitsprogramm liege nicht vor, das Ziele und Wege zu mehr Chancengleichheit beschreiben könnte (siehe Drs. 18/6079). Eine Thematisierung von Homosexualität in der Zielgruppe der Migranten im Integrationsonzept des Senats finde ebenfalls nicht statt, trotz anders lautender Ankündigungen von Seiten der zuständigen Behörde (siehe Drs. 18/6238).

Dabei zeigten die aktuellen Diskussionen, wie wichtig ein aktiver Einsatz für Gleichstellungspolitik wäre:

Angesichts der schwierigen Bewertung von Homosexualität in den Religionsgemeinschaften –
und zwar keineswegs nur im Islam – sei die Werbung für einen ehrlichen, offenen und aufgeklärten Umgang mit Homosexualität wichtiger denn je. Ganz und gar abwegig sei es, wenn der Senat einerseits mit der „Talentstadt Hamburg“ auf den Spuren Richard Floridas wandele und sich andererseits kaum für die Lebensbedingungen von Lesben und Schwulen in Hamburg interessiere. Denn Florida ziehe geradezu einen „GAY-Index“ zur Bewertung des allgemeinen kreativen Potentials einer Stadt zu Rate.

Kretschmann-Johannsen: „Der Senat wirbt mit der Offenheit und Toleranz unserer Stadt. Dass dies mehr als „stillschweigende Duldung“ bedeutet, hat in der CDU bisher niemand erkannt. Man kann sich nicht nur darauf ausruhen, was in der Vergangenheit von rot-grün erreicht wurde. Lesben und Schwule erwarten vom Senat mehr Einsatz. Städte wie Berlin, Köln und München zeigen, wie es gehen kann.“

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