Haushalt: Faires Unentschieden

VIEL_GELD.jpegNein, nicht zwischen Senat und Opposition – so eine Einschätzung können Sie auf dieser Seite nicht erwarten. Aber unentschieden ging die am Wochenende von der MOPO aufgeworfene Frage aus: Wer kann besser reden – Neumann oder Petersen?

SPD-Fraktionschef Michael Neumann eröffnete die Haushaltsdebatte, griff mit einer langen, gut vorbereiteten Rede an. Ungerechtigkeit und eine sich immer weiter öffnende Schere zwischen Armen und Reichen, vernachlässigte Stadtteile, Wortbruch gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern, Wahlrechtsraub, zu volle Schulklassen: Eine bekannte Liste, die sich noch fortsetzen lässt, die aber im Zusammenhang vorgetragen ihre Wirkung nicht verfehlt. Dafür gab es großen, anhaltenden Beifall bei SPD und – dezenter – bei der GAL.

Auf Neumann antwortete CDU-Fraktionschef Reinert, der sich bemühte, wenigstens die gröbsten Schandtaten seines Senats zu rechtfertigen, und dann Christa Götsch: Die GAL-Fraktionschefin wirkte zunächst ein wenig aufgeregt, gewann dann aber rasch ihre gewohnte Souveränität zurück. Die Themen: Ähnlich denen, die Neumann vorgetragen hatte.

Gottvater von Beust selbst beendete die erste Runde – und war sichtlich aufgeregt: Da wusste er schon, dass nach ihm sein Herausforderer Petersen ans Pult gehen würde. Nichts war es mit dem angestrebten staatsmännischen Schlusswort. Da wurde geschimpft und gepöbelt, Endungen verschluckt, die Betonung geriet zuweilen gänzlich daneben. Er bekam zwar artigen Beifall seiner Fraktion – aber überzeugend oder gar mitreißend war er heute nicht.

Und dann Mathias Petersen. Er hatte zwar einen vorbereiteten Redetext, wich aber häufig davon ab und ging direkt auf seine Vorredner ein. Kaum eine Verdrehung und Entstellung, die er nicht aufgriff und richtigstellte. „Gut organisiert“ habe er gewirkt, war zu hören, „kämpferisch“ und sogar – bei Petersen nicht eben häufig der Fall – „stellenweise mitreißend“.

Die Redemanuskripte von Michael Neumann und Dr. Mathias Petersen können Sie als PDF herunterladen. Sollten noch weitere Manuskripte aus dieser ersten, der Generaldebatte, bei uns eingehen, reichen wir sie nach.

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