Die Kette der Lärm-Veranstaltungen auf St.Pauli geht den Anwohnern schon lange auf die Ohren. Anlässlich der Harley-Days, die der Bezirk zwar untersagt, der Senat jedoch genehmigt hat, hat das Verwaltungsgericht jetzt klare Lärm-Beschränkungen angeordnet. Man darf schon jetzt gespannt sein, wie sie wohl durchgesetzt werden…..
„Die Entscheidung des Verwaltungsgerichts ist ein wichtiger Teilerfolg für die Anwohner und Anwohnerinnen“, sagt der stadtentwicklungspolitische Sprecher der GAL-Bürgerschaftsfraktion Claudius Lieven.
Bei den Harley Days 2005 lag die Lärmbelastung nachgewiesenermaßen über den Grenzwerten. Der Bezirk Mitte hatte den Antrag der Veranstalter, die Harley Days 2007 wieder in St. Pauli durchzuführen, deshalb abgelehnt und einen alternativen Veranstaltungsort angeboten. Daraufhin wies der Senat den Bezirk an, die Veranstaltung zu genehmigen und kündigte gleichzeitig an, die Veranstaltung auch in den kommenden Jahren dort durchführen lassen zu wollen.
Lieven: „Senator Uldall hat den Bogen überspannt. Rund ums Heiligengeistfeld leben 40.000 Menschen, deren Ruhebedürfnis der Senat nicht ignorieren darf. Es ist gut, dass dies nun vom Gericht grundsätzlich bestätigt wurde.“
Die Genehmigung insgesamt steht und fällt mit der Einstufung der Harley Days als „besonderes Ereignis“, welche an 10 Tagen pro Jahr lauter sein dürfen als „normale“ Veranstaltungen. Angesichts von jährlich über 100 Tagen mit lärmintensiven Veranstaltungen auf dem Heiligengeistfeld hatten die Kläger auch gegen diese Einstufung geklagt. Mangels vorliegender Messwerte hatte das Gericht hierzu keine Entscheidung getroffen.
Lieven: „Der von den Veranstaltungen auf dem Heiligengeistfeld ausgehende Lärm muss übers ganze Jahr gemessen werden damit klar wird, ob die Harley Days die höheren Grenzwerte zu recht in Anspruch nehmen können.“ Die Verpflichtung hierfür sieht Lieven bei der Wirtschaftsbehörde als Vermieterin der Fläche. Diese muss sich an die geltenden Lärmschutzvorschriften halten und kann das Heiligengeistfeld nicht nach Gutdünken für lärmintensive Veranstaltungen vermieten.
Nicht nur die Bewohner im Stadtteil St. Pauli sind betroffen; in der gesamten Innenstadt herrscht seit Freitag ein beständiger Lärmpegel, so dass auch die erforderliche Ruhe für ein ausgeglichenes Arbeiten nicht mehr vorhanden ist. Tausende durchgeknallte Typen auf ihren röhrenden Harleys schaffen eine Lärmkulisse wie am Nürburgring. Es ist bezeichnend für die Gruppe Menschen, die in dieser Stadt offiziell als Senatoren bezeichnet werden, wie rücksichtslos sie sich beständig über die Interessen der Bevölkerung hinwegsetzen und gleichzeitig dreist den Anspruch erheben, diese Bevölkerung zu repräsentieren. Es wird Zeit für einen Wechsel, damit der Deutschland-Clan sich nicht bis in die letzten Winkel durchfrisst.