Hamburg: Kein Rückgang der Arbeitslosigkeit

Während bundesweit die Zahl der Arbeitslosen weiter zurückgeht, ist sie in Hamburg im April (74.919) gestiegen. Besonders betroffen sind ältere Arbeitnehmer. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist mit 25.914 immer noch höher als im Dezember 2007.

Mehr als ein Drittel aller Arbeitslosen in Hamburg sind ein Jahr oder zum Teil sehr viel länger arbeitslos und haben schlechte Chancen auf einen Wiedereinstieg in reguläre Arbeit. Ihr Anteil ist in den letzten zwei Jahren kaum gesunken.

„Der leichte Rückgang um knapp 200 Menschen in diesem Monat ist aber leider nicht darauf zurück zu führen, dass diese auf dem Arbeitsmarkt wieder Fuß gefasst haben, sondern dass die Zahl der sogenannten Ein-Euro-Jobs erneut erhöht wurde. Das ist Teil der traurigen Bilanz des bisherigen Senats in der Arbeitsmarktpolitik“, kommentierte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Wirtschaftsexperte der SPD-Bürgerschaftsfraktion Ingo Egloff die Arbeitsmarktdaten für April 2008.

„Leider lässt der zwischen CDU und GAL abgeschlossene Koalitionsvertrag nicht erkennen, wie endlich ein verbesserter Zugang zum Arbeitsmarkt für diejenigen erreicht werden soll, die besonderer Unterstützung bedürfen. Auch der zukünftige Senat setzt offenbar in erster Linie auf ‚Ein-Euro-Jobs‘. Deren Zahl werde nur geringfügig abgesenkt, obwohl die bisherigen Erfahrungen zeigten, dass dieses Instrument nur für eine geringe Zahl von Erwerbslosen tauge und allen Anderen kaum Perspektive biete. Die richtige Aussage, längerfristige Maßnahmen statt kurzer standardisierter Trainings, bleibt pure Absichtserklärung, die nicht mit Inhalten gefüllt werde“, kritisierte Egloff. „Auch das Kernstück grüner Arbeitsmarktpolitik, die Verzahnung mit der Stadtentwicklungspolitik, soll vorrangig mit Ein-Euro-Jobbern umgesetzt werden“, so Egloff weiter.

„Das ist zu kurz gedacht. Die Qualität der Vermittlung muss durch zielgenauere Instrumente verbessert werden. Wir brauchen eine echte Beschäftigungsförderung und mehr Qualifizierung, vor allem auf der Basis sozialversicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse“, forderte Egloff abschließend.

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