Hafencity: Schlechte Note für Architekten

„Diese Peinlichkeit hätte man sich sparen können“ sagt Claudius Lieven, stadtentwicklungspolitischer Sprecher der GAL-Bürgerschaftsfraktion, angesichts der heutigen Verkündigung des Wettbewerbsergebnisses zum Neubau der Hafencity-Universität (HCU). Das Preisgericht hat wegen Nichterfüllung wichtiger Vorgaben keinen ersten Preis im Wettbewerb vergeben.

Die Bürgerschaft hatte für die HCU einen ökologisch vorbildlichen Neubau gefordert. Im Wettbewerb war dies den teilnehmenden Architekten als eine zentrale Anforderung aufgegeben worden, dennoch hatten nur wenige Büros ein Nachhaltigkeitskonzept vorgelegt.

Aus Sicht der GAL ist dieses Versagen vor allem darauf zurückzuführen, dass die Leitung der Wissenschaftsbehörde der ökologischen Nachhaltigkeit bis vor kurzem keine Bedeutung zugemessen hatte. Aber auch die planenden Architektinnen und Architekten müssen sich fragen lassen, warum sie dem Energieverbrauch ihrer Gebäude keine Aufmerksamkeit schenken. Um den Wettbewerb zu retten, ist nun eine grundlegende Überarbeitung des zweitplatzierten Entwurfs nötig.

Neben Optimierungen der Funktionalität betrifft dies vor allem das geforderte ökologische Gesamtkonzept. Lieven: „Die Bürgerschaft hat hier Anforderungen formuliert, zu denen sich der Senat bekannt hat. Die Einhaltung dieser Ziele ist unabdingbar: Nachhaltigkeit ist Pflicht!“

Die GAL fordert, dass die für den Neubau der HCU festgelegten Standards künftig für alle Neubauten in der Hafencity gelten müssen. „Der Energieverbrauch von Bürohäusern in der Hafencity muss zukünftig auf höchstens 100 Kilowatt pro Quadratmeter Energie begrenzt werden. Auch dafür müssen die Architekten Kreativität aufbringen“, fordert Lieven.

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