Greenpeace-Erfolg gegen Gift im Essen

Obst.jpgIn einem Schreiben vom 26. März teilt der Metro-Konzern Greenpeace mit, dass er neue Obergrenzen für die Pestizidbelastung in Lebensmitteln festgelegt und ein Programm zur Reduktion der Pestizidbelastung gestartet hat. Metro will demnach in Zukunft nur noch maximal 70 Prozent der gesetzlich zulässigen Pestizidbelastung in seinen Produkten dulden.

Der Konzern droht Lieferanten, die gegen die Standards verstossen, mit der Auslistung. Damit ist die Metro-Gruppe der vierte Lebensmitteleinzelhandels-Konzern, der als Reaktion auf die langjährige Greenpeace-Kampagne gegen Gift im Essen solche Standards einführt. Schon 2006 hatten Lidl und Aldi ähnliche Programme gestartet, im Februar 2007 zog auch die Rewe-Gruppe nach.

„Greenpeace begrüsst die Pestizid-Programme. Vier grosse deutsche Supermarktketten haben jetzt auf unsere Forderungen und die Proteste der Verbraucher hin gehandelt. Je weniger Gift im Essen steckt, desto besser ist das für unsere Gesundheit. Ein geringerer Spritzmitteleinsatz auf den Feldern schont zudem die Natur und unser Grundwasser,“ so
Greenpeace-Chemie-Experte Manfred Krautter. „Wir erwarten von den Konzernen, dass jetzt die viel zu hohe Pestizidbelastung im verkauften Obst und Gemüse deutlich gesenkt wird.“

Erst im Februar hatte Greenpeace einen neuen Supermarkt-Vergleich für Pestizide in Obst und Gemüse vorgelegt. Dabei hatten Edeka, Kaiser’s/Tengelmann und Rewe am schlechtesten abgeschnitten. Die Metro-Unternehmen Real und Kaufhof landeten im Mittelfeld.

„Ausgerechnet bei den Schlusslichtern unseres Pestizid-Tests, Edeka und Kaiser’s/Tengelmann fehlen noch immer vergleichbare Programme. Diese Ketten müssen nun schleunigst nachziehen und fuer mehr Qualität im Obstregal sorgen.“

Metro schreibt in dem Brief an Greenpeace, „dass nun ausnahmslos die folgenden Grundsätze gelten: Bei festgestellten Wirkstoffbelastungen, die zwischen 70 und 100 Prozent der Rückstandshöchstmengen bzw. der Akuten Referenzdosis (ARfD) liegen, erhält der jeweilige Lieferant von uns eine mit der Aufforderung zur Reduzierung verbundene Abmahnung. Bei Wirkstoffbelastungen, die die gesetzlich zugelassenen Rückstandshöchstmengen bzw. ARfD übersteigen erfolgt eine Sanktionierung des jeweiligen Lieferanten, die von der Nachhaltigkeit der Wirkstoffbelastung abhängig ist. Dies kann auch in eine dauerhafte Auslistung münden. Diese ‚Null-Toleranz-Politik‘ wird in den zur Metro-Group gehörenden Unternehmen flächendeckend umgesetzt und wird zu einer weiteren Ergebnisverbesserung bei der Verminderung der Wirkstoffbelastung von Obst und Gemüse führen.“

Zur Metro-Gruppe gehoeren die Supermarktketten Real, Extra, Galeria Kaufhof und Metro Cash&Carry. Es ist der zweitgrösste Lebensmitteleinzelhandels-Konzern in Deutschland.

Informationen über die Pestizidbelastung von Obst und Gemüse gibt der kostenlose
Greenpeace-Ratgeber „Essen ohne Pestizide“. Er kann bestellt werden unter Tel.: 040-30618120 oder www.greenpeace.de/pestizide.

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