Gesundheitsbericht mit Licht und Schatten

photocaseÃ?RZTE.jpegDie Fachsprecherin für Gesundheitspolitik der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Tanja Bestmann, hat die Vorlage des Berichts zum Thema Kindergesundheit in Hamburg begrüßt, gleichzeitig aber auf bestehende Defizite hingewiesen.

„Die Rückgänge bei Kindersterblichkeit und Kinderunfällen sind erfreulich. Das gilt auch für die geringere Zahl von Krebserkrankungen“, sagte Bestmann. „Die Zunahme von übergewichtigen Kindern, das niedrige Einstiegsalter bei Tabak und Alkohol sowie die hohen Entwicklungsauffälligkeiten bei Jungen sind allerdings besorgniserregend.“

Auch der mangelnde Impfschutz bei Masern, Mumps und Röteln sei beängstigend. Die SPD-Bürgerschaftsfraktion hatte erst im Dezember einen Antrag in die Bürgerschaft eingebracht, der eine Informationskampagne zu Kinderimpfungen forderte. Diesen Antrag hatte die CDU-Fraktion abgelehnt: „So groß scheint das Interesse einer Aufklärung der Eltern nicht zu sein“, bedauerte Bestmann.

Als „bedenklich“ bezeichnete die Abgeordnete die Defizite bei der ambulanten psychotherapeutischen Versorgung. Bestmann verwies hier auf „völlig inakzeptabel lange Wartezeiten“. Eine Expertenanhörung des Gesundheits- und Familienausschusses hatte erst im letzen Jahr ergeben, dass es Wartezeiten von einem halben und in extrem Fällen bis zu einem Jahr gibt, bis Eltern für ihre Kinder einen Therapieplatz finden. Bestmann: „In dieser Zeit wächst der Leidensdruck erheblich, und den Kindern wird in ihrer Not nicht geholfen.“

In der nächsten Sitzung der Bürgerschaft steht ein Antrag der SPD-Fraktion auf der Tagesordnung, der ein Netzwerk zur Hilfe von Kindern drogen- und suchtkranker Eltern fordert. Bestmann: „Hier kann der Senat in Zusammenarbeit mit der Regierungsfraktion an den eigenen Worten gemessen werden.“ Gesundheitsstaatsrat Wersich hatte in der Vergangenheit eine bessere Kooperation und Vernetzung aller Beteiligten im Gesundheitswesen gefordert.

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