Flop-Heim für Mädchen geschlossen

GEFÃ?NGNIS.jpegDie kinder- und jugendpolitische Sprecherin der GAL-Bürgerschaftsfraktion, Christiane Blömeke, kommentiert die angekündigte Schließung des Mädchenheims Hubertushof der Rudolf-Ballin-Stiftung im Allgäu: „Die Schließung ist ein konsequenter und längst überfälliger Schritt.“

Blömecke weiter: „Das Mädchenheim wurde in blindem Aktionismus errichtet und war von Anfang an ein Flop. Es gab weder einen Bedarf für so eine Einrichtung, noch war das Konzept geeignet. Denn es ist ein Irrglaube, man müsse die problematischen Mädchen nur aufsammeln und wegbringen und schon wird alles gut.“

Zuletzt befanden sich nur vier Mädchen in der Einrichtung – aber 16 Plätze mussten finanziert werden. Allein für die „anlaufbedingte Unterauslastung“ des Mädchenheims rechnete die Sozialbehörde mit Verlusten von rund 270.000,- Euro, die aufgrund einer Übergangsvereinbarung aus dem Etat der Sozialbehörde finanziert werden mussten. Trotzdem hatte der Senat noch im Oktober 2006 auf eine Kleine Anfrage von Blömeke geantwortet, dass die Rudolf-Ballin-Stiftung die Zukunft der Einrichtung positiv bewerte.

Die GAL-Fraktion hatte schon früh die gemeinsame Unterbringung von straffälligen Mädchen mit Mädchen, die sich im Drogen- und Prostitutionsmilieu aufhalten, kritisiert. Hier wäre aus Sicht der GAL ein differenziertes Konzept besser gewesen, dass auf die unterschiedlichen Problemlagen der Mädchen eingeht.

„Es gab schon früh Hinweise, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hubertushofs einigen Mädchen nicht gewachsen waren und die Elternarbeit wegen der großen räumlichen Distanz schwer umzusetzen war. Es wäre alle Mal sinnvoller gewesen, das Geld in die bestehenden Hamburger Einrichtungen zu geben. Ich erwarte von der Sozialbehörde, dass diese Einrichtungen jetzt gestärkt und die Konzepte für die Betreuung von problematischen Mädchen weiterentwickelt werden“, so Christiane Blömeke.

Die Initiative für ein Mädchenheim außerhalb Hamburgs ging von der CDU-Fraktion aus. Die Rudolf-Ballin-Stiftung bot sich für die Behörde als Träger an, da sie aufgrund der Kürzungen im Bereich der Kinderkuren ihren Kurbetrieb in Rettenberg einstellen musste. Kritik an der Einrichtung kam nicht nur von der GAL-Fraktion, sondern auch vom Landesjugendhilfeausschuss sowie Hamburger Einrichtungen, die mit diesen Zielgruppen arbeiten.

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