Fegebank hat immer weniger Freunde in der GAL

Auf ihrer Landesmitgliederversammlung im Bürgerhaus Wilhelmsburg hat die GAL einen neuen Landesvorstand gewählt: Die Landesvorsitzende Katharina Fegebank wurde zwar wiedergewählt – aber die Zustimmung sank deutlich.

Die alte und neue Landesvorsitzende Katharina Fegebank erhielt 145 der 213 gültigen Stimmen und setzte sich damit gegen den Mitbewerber Martin Macker durch. Damit kam sie nur noch auf rund 68 Prozent Unterstützung, erheblich weniger als bei ihrer letzten Wahl: Vor zwei Jahren erreichte sie noch auf 88 Prozent. Fegebank trat bis zur Abwahl des CDU/GAL-Senats in diesem Jahr als wort- und gestenreiche Verfechterin des schwarz-grünen Regierungsbündnisses in Erscheinung.

Zum neuen Stellvertreter wurde der 29jährige Bundestagsabgeordnete Manuel Sarrazin gewählt. Er erhielt 129 von 189 abgegebenen gültigen Stimmen. Sarrazin folgt auf Anjes Tjarks, der auf eine erneute Kandidatur verzichtet hatte. Der neue Vizechef erklärte, die GAL müsse „interessanter, streitlustiger, debattenfreudiger, verständnisvoller, engagierter, besser
vernetzt, einflussreicher und beeinflussbarer durch die Bürgerinnen und Bürger“ werden.

Neuer Schatzmeister ist Michael Gwosdz. Der 36jährige Politologe setzte sich gegen Helmut Deecke durch, der zehn Jahre lang Landesschatzmeister der GAL war.

Zu Beisitzerinnen wählte die Partei Anna Gallina, Karin Gaedicke und Marlis Dürkop-Leptihn.

In der Debatte über die Gründe der grünen Wahlniederlage hatten mehrere Redner Demokratiedefizite in ihrer Partei moniert, die sie dem Vorstand und den grünen Regierungsmitgliedern anlasteten. Fegebank gab zu, dass es wenig Raum für freie Debatten innerhalb der GAL gegeben habe, weil „die Rolle einer Partei in Regierungszeiten durchaus eine andere ist als jetzt in der Opposition“. Die Grüne Jugend stellte ein eigenes Papier unter dem Titel „Sonnenblumen umtopfen“ vor, in dem Schwarz-Grün, Geklüngel und Geheimnistuerei gerügt wurden – in der GAL sei die Macht wichtiger geworden als die Moral: „Für ein Latte Macchiatto-Wohlfühlgefühl braucht Hamburg keine grüne Partei.“

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