Fackelzug von Migranten gegen NSU-Morde

Zu einem Fackelzug gegen das Vergessen und Vertuschen, aber auch gegen den Umgang mit der internationalen Presse beim NSU-Prozess rufen einige Hamburger Migrationsorganisationen zum 15. April auf.

Nach der Aufdeckung der Neo-Nazi Mordserie vor über einem Jahr kommt es zum Prozess. Es bleiben aber noch viele Fragen: Was ist passiert? Kommen die Untersuchungen wirklich voran? Warum wird internationale Presse beim NSU-Prozess am 17. April in München ausgeschlossen?
Am 15. April um 18:30 Uhr ruft der Verein Unternehmer ohne Grenzen, die Türkische Gemeinde Hamburg und Umgebung und andere Migrantenselbstorganisationen zu einem Fackelzug gegen das Vergessen und Vertuschen sowie den Umgang mit der internationalen Presse. Der Fackelzug startet in der Schützenstraße in Hamburg – Altona/Bahrenfeld.
Es soll der Opfer gedacht und das Schicksal ihrer Familien nicht vergessen werden. Opfer der Neonazi-Mordserie waren Gewerbetreibende mit migrantischem Hintergrund. Das ist sehr auffäl- lig und war kein Zufall. Die Opfer waren wirtschaftlich aktiv, was ein Indikator dafür ist, dass man sich in einer Gesellschaft eingefunden und integriert hat. Wirtschaftlich erfolgreiche Migranten waren schon immer Zielscheibe von rassistischen und ausländerfeindlichen Kräften. Wir möchten uns aber nicht nur gegen Angriffe durch Neonazis an Migrantinnen und Migranten wehren. Dies waren auch Angriffe auf die Demokratie und Angriffe auf ein friedliches Zusammenleben. Gemeinsam mit anderen Migrantenselbstorganisationen wollen wir den Mordopfern der Neo-Nazi Mordserie gedenken.

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